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Mittwoch, 30. Dezember 2009

Althaus durch den Nacktscanner schicken

Es gibt Dinge auf dieser Welt, die sind unausweichlich. Manchen Tatsachen oder Umständen kann man nicht entkommen. Eine davon ist die allgemeingültige Tatsache, dass auf den Tag die Nacht folgt... Oder dass man in bewölkten Nächten keine Sterne sehen kann... Dass Wasser grundsätzlich bergab fließt... Dass die Schlagzeilen der BLÖD-Zeitung dazu führen, das ich mich regelmäßig aufrege...

Heute soll es um letzteres gehen. Die aktuelle BLÖD-Schlagzeile regt mich nämlich auf: Althaus fährt wieder Ski!
Mein erster Gedanke war; Will er noch jemanden umbringen?
Aber der Reihe nach. Dieser Bericht, der BLÖD die halbe Titelseite wert ist, zeigt einen Skifahrer, der Althaus im Winterurlaub sein soll, sowie ein Foto der jungen Mutter, die vor gut einem Jahr beim Unfall mit dem ehemaligen Ministerpräsidenten umgekommen ist.
Und jetzt kommt der Part mit dem aufregen. Nein, Althaus hat nicht schon wieder einen totgefahren. BLÖD verschweigt nur vollkommen, das Althaus am Unfall Schuld ist, rechtskräftig verurteilt wurde und eine hohe Geldstrafe an den Witwer zahlen musste.
Ich kenne Herrn Althaus nicht persönlich und kann ihn deshalb als Mensch nicht einschätzen. Aber ich nehme es ihm übel, dass er die politischen Gegner gebeten hat, sich im Wahlkampf über den Unfall auszuschweigen, ihn aber selbst politisch ausgeschlachtet hat. Und der BLÖD nehme ich es übel, diese Tatsache ebenfalls unter den Teppich zu kehren. Gewiss, es war ein Unfall, aber der Schuldige hat den Kopf zwischen die Schultern gezogen, die Verantwortung abgewälzt und gehofft, dass sein Verbündeter, die BLÖD-Zeitung, die Sache schon verwischt oder weit genug unter den Teppich kehrt. Der Teppich hat noch ein paar Beulen, wie das Foto des Opfers zeigt. (Wofür BLÖD sicherlich die nächste Klage ins Haus rollen wird, weil die Hinterbliebenen dieser Veröffentlichung GARANTIERT NICHT zugestimmt haben.)
Aber der Verursacher des Unfalls wird schon mal rausgeschwiegen. Leider haben wir kein so schlechtes Gedächtnis, lieber Herr Ex-Ministerpräsident, liebe BLÖD-Zeitung. Und wir beobachten euch weiterhin. (Vielleicht tue ich der BLÖD unrecht, und im weiteren Bericht auf Seite zwei wird erwähnt, das Althaus den Unfall verursacht hat. Aber man möge mir verzeihen, das ich davor zurückgeschreckt habe, die BLÖD aufzuschlagen. Jeder hat eine gewisse Hemmschwelle, die nicht so leicht zu überwinden ist.)

Teil zwei meines Blogs behandelt die so genannten Nackt-Scanner, eine besondere Form der Körperanalyse, bei der ein Proband in eine Scannerkabine tritt und anschließend auf einem Monitor ohne Kleidung abgebildet wird. Bis zum heutigen Tag gilt diese - funktionierende - Technik als Verletzung der Menschenrechte, empörend und übertrieben.
Seit sich ein radikaler Nigerianer mit achtzig Gramm kristallinem Sprengstoff in der Unterhose (angeblich im Auftrag von Al Kaida) beinahe in einem Flugzeug in die Luft gesprengt hätte, ist die Koalition in Berlin laut Tagesspiegel eindeutig PRO Nacktscanner eingestellt. Tja, was man nicht alles auf dem Trittbrett mitreisen lassen kann.
Der eine versucht auf der Empörung über Kinderpornographie mal schnell aus dem Rollstuhl heraus eine Internetzensur zu etablieren, der andere versucht die bisherige Sicherheitstechnologie durch einen Milliardenauftrag an eine Einzelfirma zu pushen. Aber ich habe nichts anderes von CDU/FDP erwartet. Die Doppelfrauenspitze wird für noch mehr derartige Überraschungen gut sein.
Liebe Koalition, lasst mich ein weiteres Adjektiv, den Nacktscanner betreffend, hinzufügen: Unnötig. Was passiert wohl, wenn der Nacktscanner Standard wird, mit dem man Menschen unter die Kleidung sehen kann? Ganz einfach: Potentielle Attentäter erkennen, dass der Nacktscanner AUCH NUR bis zur Haut reicht. Bereits jetzt schlucken Drogenkuriere Heroin und Kokain, verbergen es unsichtbar von jeder Leibesvisitation, und unsichtbar für Nacktscanner in ihren Körpern, gehen dabei ein großes persönliches Risiko ein... Solche "Drogenesel" werden von erfahrenen Beamten der Zollfahndung immer wieder im internationalen Flugverkehr entdeckt. Auch Al Kaida-Terroristen werden sich nicht zu schade sein, sich ein paar Gramm Sprengstoff in den Arsch zu stecken, wenn sie damit an einem Nacktscanner vorbei kommen. Und das ist auch die Idee mit dem Nacktscanner: Im Arsch.
Stattdessen sollte man in die richtige Technologie investieren, nämlich animalische oder technische Sprengstofffinder. Die animalischen haben wir schon lange. Es lebe die Hundenase. Die technische ist bereits sehr weit in ihrer Entwicklung. Beim Umgang mit Sprengstoff ist es nahezu unmöglich, absolut sauber zu arbeiten, was bedeutet, das die Umgebung des Sprengstoffs mit Spuren kontaminiert ist. Technische Spürnasen können diese Sprengstoffspuren finden und nachweisen. Das ist zuverlässig, geht schnell und greift die Menschenwürde nicht an. Aber wahrscheinlich ist das nicht spektakulär genug. Vielleicht glaubt Frau Merkel, den Familien auch was fürs Steuergeld zu bieten, und so ein Nacktscanner vor dem Urlaubsflug ist ja immerhin ein Erlebnis.

Was mich noch ganz fix zu einem dritten Thema bringt. War da nicht noch was kurz vor der Bundestagswahl? Hat da nicht ein arabisch aussehender Mann in sehr gutem Deutsch ganz Deutschland gedroht, das es zu Anschlägen kommen könnte, wenn "wir nicht die richtigen wählen"? Hm. Oktober, November, Dezember... Immer noch kein Anschlag. Brauchen die Jungs so lange? Brüstet sich die deutsche Polizei nicht mit verhinderten Anschlägen? Fanden sie bereits statt, und Al Kaida hat sich einfach ein unspektakuläres Ziel ausgesucht? (Das WAR doch neulich eine Fliegerbombe, oder? Und das Kölner Stadtarchiv ist doch wegen dem U-Bahnbau eingstürzt, oder?)
Und da drängt sich mir der Verdacht auf, dass besagter zorniger junger Mann mit genau diesem Ausgang der Bundestagswahl zufrieden sein könnte. So zufrieden, dass Al Kaida keine Anschläge angeordnet hat? Das Ausbleiben der Anschläge springt doch geradezu ins Auge: Ist Al Kaida CDU/FDP-Wähler? Der Gedanke liegt nahe. Die Alternative wäre, dass der junge, arabisch aussehende und so gut deutsch sprechende Mann ein Hoax war, oder ein recht zorniger, aber machtloser Einzeltäter, der sich über die viele Aufmerksamkeit in Deutschland gefreut hat.
Es gibt da natürlich auch noch die Erklärung, dass die große mächtige Terrororganisation Deutschland international nicht für voll nimmt und denkt das es ausreicht, ab und an mit einem Anschlag zu drohen, um in unseren Zeitungen und anderen Medien übermäßig präsent zu sein. Aber das dürfte an den Haaren herbei gezogen sein. Ich meine, Hey, es wir doch nicht gleich durch alle Medien mit fetter Schlagzeile gehen, die damit die Bundesbürger noch extra verunsichern, nur weil jemand ein Youtube-Video hoch geladen hat? Das erscheint mir dann doch bei unserer sachlichen, kritischen und gut recherchierenden Presselandschaft nicht möglich zu sein.
Sollte es in der Zwischenzeit oder kurz nach der Veröffentlichung dieses Blogs zu einem Al Kaida-Anschlag in Deutschland kommen, habe ich selbstverständlich unrecht gehabt. Daran glauben tue ich trotzdem nicht.

Edit am 04.01.: Eine Frage beschäftigt mich bei der ganzen Nacktscannergeschichte seit fünf Minuten: Hätte dieses Mistding eigentlich den kristallinen Sprengstoff in der Unterhose des Nigerianers entdeckt, oder wäre dieser nicht erkannt worden?
Auf die Antwort bin ich gespannt.

Montag, 28. Dezember 2009

Ich sollte wirklich mehr über das schreiben berichten...

...dachte ich gerade noch. Denn tatsächlich passiert auch hier einiges, wenngleich ich immer wieder glaube, ich komme nicht wirklich voran.
Die wichtigste Meldung zuerst: Heute beim einloggen auf Fanfiktion.de registrierte ich 8019 Aufrufe meiner Geschichten. Die Achttausender-Marke ist also auch geknackt worden.
Die Leute mit den Orden bitte nach Rechts und die gratulierenden Schönheitsköniginnen bitte nach links. XD

Was ist sonst so passiert? Derzeit schreibe ich eifrig, selbst für meine derzeitige Schreibmoral, an Für den Kaiser. Offiziell bin ich bis zum Epilog gekommen. Also bestenfalls noch zehn, zwölf Seiten, dann kann ich die Geschichte abschließen. Roman Nummer vier, Pro Populus, hat allerdings mit fast 260 Seiten nahezu doppelt so viele Seiten wie einer der drei Vorläufer, weshalb ich drüber nachdenke, den Text zu halbieren und zwei Romane draus zu machen.

Außerdem verkünde ich stolz, dass es mir gelungen ist, RdG 30 in Rekordzeit zu schreiben und zu korrigieren. Leider kam es dennoch zu spät, um dem Zeichner zu erlauben, ein gutes Titelbild zu machen... Also wird es erst was mit der Veröffentlichung Anfang März. Aber Hey, so habe ich wenigstens etwas Luft.

BattleDragonTech hängt gerade etwas in der Luft; dafür wird Dantons Chevaliers aber weiter gehen. Auch andere von mir stiefmütterlich behandelte Arbeiten werde ich etwas stärker verfolgen. Lasst euch überraschen.

Donnerstag, 24. Dezember 2009

Frohe Weihnachten 2009

Wie der Titel schon sagt, wünsche ich heute, am Heiligen Abend, meinetwegen auch am Wintersonnenwendfest oder für die Hardcore-Weihnachtsablehner am Vorabend zweier bezahlter freier Tage eine fröhliche Feier, viel zu essen und zu trinken und eine besinnliche Zeit all meinen Stammlesern, all jenen die zufällig vorbei gesurft kommen sowie all jenen, die hierbei noch nicht angesprochen sind.
Normalerweise bin ich recht gut im predigen, aber das will ich heute auf ein Minimum beschränken. Ich sage einfach nur, vergesst über den ganzen Feiertagstrubel, die Geschenke und den unvermeidlichen Ärger eines nicht: Nutzt die Zeit und verbringt sie mit euren Familien. Egal aus welchem Grund man sich über diese Feiertage freut, dies ist doch der eigentliche Hauptgrund und das wirklich schöne an Weihnachten.
Ein kluger Mann hat mal gesagt: Freunde kann man sich aussuchen, Familie nicht.
Ich bin versucht zu sagen: Gott sei Dank. Daran kann man vielleicht erkennen, dass ich schöne Weihnachten haben werde. ^^
Also, viel Spaß, tolle Gespräche, nette Fernsehabende, faszinierende Spielerunden, ansprechende Restaurantbesuche und was immer sonst ansteht. Aber tut es mit euren Familien.
Greetings,
Ace

P.S.: Wer als erster den Fehler in diesem Text findet, kriegt von mir eine Kurzgeschichte auf den Leib geschrieben. ^^b

Edit: Anscheinend habe ich die Frage falsch gestellt, weshalb ich den kleinen Wettbewerb für beendet erkläre. Der "Fehler" war: Ich habe den Text eins zu eins von meinem Weihnachtspost 2008 übernommen. Ist das wirklich niemandem aufgefallen?

Mittwoch, 23. Dezember 2009

Afghanistan, Afghanistan

Das ferne Land am Hindukusch ist immer wieder ein Thema in der deutschen Medienlandschaft. Nicht zuletzt die "sensationellen Enthüllungen" zum Diebstahl zweier Tanklastzüge, wie BLÖD titelte und wie etliche Medien ungeprüft übernahmen, haben unsere kuschelweichen und Konfrontationsfremden Politiker sehr beschäftigt. Sehr zur Freude der BLÖD, die dadurch aber beinahe ihren neuen Liebling mit dem Haargel-Tick abgeschossen hätte.

Dass es auch anders geht, zeigt die Süddeutsche Zeitung mit einer unkommentierten Sammlung von Zitaten deutscher Soldaten, die in Afghanistan und besonders in Kundus dienen, und nach Hause geschrieben haben. Über Ängste, über Nöte, über Chancen, über unsere "Heimatfront", über Politiker, die nicht verstehen wollen wie es ihnen wirklich geht, dort unten, wo die Einheimischen für ihre Landschaft, wie einer der Schreiber titelt, bestimmt hundert Wörter für "braun" kennen sollten (in Anlehnung an das Sprichwort, die Eskimos hätten über hundert Wörter für Schnee). Und über die internationale Zusammenarbeit in einem Land, das von den Taliban in die Steinzeit zurückgedroschen wurde...
Lassen wir die Tatsachen außer Acht, dass die Landwirtschaft in Afghanistan stark vom Drogenanbau abhängig ist. Lassen wir außer Acht, dass die Taliban eigentlich pakistanische Pashtunen sind, die vom pakistanischen Geheimdienst trainiert und religiös indoktriniert wurden. Denken wir mal nicht an Al Kaida und an diesen Kumpel von Bush jr., den Osama bin Laden. Lesen wir einfach die kurzen und auch längeren Passagen über Lagerkoller, die Not der Bevölkerung, Hoffnungen und Wünsche, vor allem dass es den Leuten dort auch eines Tages besser gehen wird, und das Landkinder dort irgendwann einen Bleistift als solchen erkennen, wenn er ihnen geschenkt wird.

Als ich über unter anderem über Bildblog.de auf diesen Artikel stieß, habe ich nicht viel erwartet. Entweder Polemik FÜR oder Polemik GEGEN den Einsatz der Bundeswehr. Ich wurde positiv enttäuscht. Ich kann nur jedem raten, alle Seiten des Artikels durchzulesen und sich darauf eine eigene Meinung zu bilden. Mich hat es sehr erschüttert, überrascht, erschrocken, aber auch fasziniert. Und es weckt in mir einen Wunsch. Doch dazu vielleicht später mehr.

Dienstag, 22. Dezember 2009

So hat es ja kommen müssen...

...sagt nicht ich habe Euch nicht gewarnt.
Hans-Heinrich Sander, bei mir bis heute unbekannter FDP-Politiker in Niedersachsen und bei uns sogar Umweltminister, hat nach der Klimakonferenz gefordert, Atomkraft weltweit massiv auszubauen. Darüber berichten zum Beispiel Focus.de und HNA.de. Diese beiden Links stehen auch exemplarisch für den Artikel im Lokalteil der Leine Deister Zeitung, den ich gerade in der Hand halte, aber keine neuen Informationen hinzu fügt.
Herr Sander sagt, nun da der Klimagipfel gescheitert sei, müsse alles getan werden, um Co2-arme Energie zu erzeugen. Recht hat er damit. Leider schlägt er ausgerechnet Nuklearenergie als unseren neuen Heilsbringer vor. Zwar meint er beschwichtigend, vor der Laufzeitverlängerung müsse die "Prüfung der Sicherheit" stehen, und Gorleben müsse ernsthaft als sicheres Endlager festgestellt werden, aber dennoch verkauft er hier nur den Atomstromlobbyismus im neuen Gewand.

Okay, hierzu ein paar Gedanken mit Fakten aus dem Gedächtnis.
1) Die CDU, größter Atomlobbyist in der Politik, hat kürzlich auch über Laufzeitverlängerungen gesprochen, allerdings nur bis genügend alternative Energieerzeugungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Nicht einmal Frau Merkel wagt es, von unbegrenzten Laufzeiten zu sprechen. Kein Wunder, dass Herr Sander Merkel und Co. vorwirft, das Thema vor der wichtigen Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen auszuklammern, um das Interesse der Öffentlichkeit nicht allzu sehr auf diesen bestimmten Punkt im Parteiprogramm zu lenken, wo festgeschrieben ist, dass die Laufzeitverlängerung "sicherer" AKWs kommen wird.
Ich denke, der Herr Minister hat der CDU damit in zweierlei Hinsicht einen Bärendienst erwiesen. Einerseits vor der Landtagswahl das Thema wieder aufgewühlt, andererseits die Gorleben-Debatte zu einer Zeit neu angefacht, in der ein anderer Salzstock, die Asse, gerade traurige Berühmtheit als Ort erlangt, den man am liebsten nur noch zubetonieren und danach vergessen will. Leider löst das nicht das Problem zerrosteter Atommüllfässer, mittelstark strahlender und hochgradig strahlender Abfälle, die in der Asse nichts zu suchen haben, und die Hilflosigkeit der Betreiber, die seit dem letzten Grundwassereinbruch fürchten müssen, die gesamte Region über das Grundwasser radioaktiv zu kontaminieren.

2) Atomkraft ist NICHT billig und CO2-frei!
Alleine wenn wir uns das Uran betrachten, den Grundstoff für die Brennstäbe, kommen wir hier schon mal zu einem wichtigen Punkt. Uran wird im Ausland gewonnen, und dort meistens im Tagebau. Aber da man ja seit neuestem Solar- und Batteriebagger und -Lastwagen für den Abbau und Abtransport nutzt, fällt dort weder für Fahrzeuge, noch für Maschinen CO2 an. ;P
Ebenso wenig bei dem Transport und der Aufbereitung des Urans, was selbstverständlich vollkommen umweltfreundlich und mit Hilfe von Solarkraft geschieht.
Und was die Kosten angeht, Atomstrom ist IMMER NOCH hoch subventioniert. Würden wir für den Atomstrom den Preis direkt bezahlen, den wir jetzt über Steuern indirekt entrichten, dann wäre Deutschland binnen weniger Jahre von Windkrafträdern verspargelt.
Gut, gut, ein Punkt spricht für Atomkraft: Der hochgradig radioaktiv strahlende und extrem heiße Abfall liegt uns zwar noch fünfzigtausend Jahre auf der Tasche, aber bei der Stromerzeugung fällt kein CO2 an. Stattdessen wird Kühlwasser benötigt. Flüsse, die von AKWs genutzt werden, haben eine zwei Grad höhere Temperatur, sobald sie das Atomkraftwerk passiert haben. Das ist auch eine Form von Umweltverschmutzung.
Alternativen? Sicherlich. Wind-, Wasser-, und Solarenergie erzeugt nicht einmal beim Abbau und der Verarbeitung CO2, produziert dafür aber eine ganze Existenz lang Energie für uns. Da fällt das bisschen CO2, das bei der Errichtung und beim Bau der Teile anfiel, nicht so sehr ins Gewicht wie die ständig stattfindende Raffinierung von Uran.
Und auch Kohlekraftwerke sind längst keine CO2-Schleudern, wie sie es früher einmal waren. Die Technik entwickelt sich halt weiter. Auch in der Atomkraft ist das so. Die Zeit, in der Fusionskraftwerke Atomkraftwerke ablösen werden, ist nicht mehr fern. Deren Abfälle strahlen zwar auch, aber einhundert Jahre relativ kalt strahlender Müll ist im Gegensatz zum heutigen Atommüll geradezu einfach zu entsorgen.

3) Einen FDP-Mann zum Umweltminister zu machen ist ja schon ein starkes Stück. Wäre er Wirtschaftsminister geworden, Finanzminister, meinetwegen Arbeitsminister, dann klingt das nach der Kern(in)kompetenz der FDP. Aber Umweltminister?
Außerdem, ein Umweltminister, der Laufzeitverlängerung von AKWs fordert, wie geht das denn? Nur einen wahren Schelm würde hier der böse Verdacht beschleichen, die FDP hätte hier auf dem wichtigen niedersächsischen Umweltministerium (Gorleben, Asse, drei Kraftwerke) einen Pro Atom-Mann installiert, der ja, Amen und Halleluja zu allem ruft, was die Atomindustrie in irgend einer Weise fördert.
Das ist nicht der Auftrag, den die Wähler Ihnen erteilt haben, Herr Sander. Es wäre besser gewesen, Sie wären da geblieben wo Sie hergekommen sind: Im ferner liefen.

4) Jetzt muss also der Klimaschutz her halten. Das ist ja ein beliebtes Thema der Atomkraftbefürworter. Allerdings bedeutet die Laufzeitverlängerung ja auch eine Verlängerung der Subventionen, die von Steuergeldern - unserem Geld - bezahlt werden. Wir sprechen hier von einer guten Milliarde Euro pro Kraftwerk und zehn Jahren Laufzeit. Wäre ich Chef eines Atomkonzerns würde ich die CDU und die FDP mit Parteispenden vollpumpen, bis es ihnen zu den Ohren wieder raus kommt, denn soviel kann man denen gar nicht zustecken, wie die drei niedersächsischen Atomkraftwerke an Extra-Gewinn einbringen werden.
Schade für den Klimaschutz, der für dieses traurige Beispiel von Lobbyisten herangezogen und missbraucht wird. Und schade auch für China, das laut Herrn Sander neue Kraftwerke baut... Nachdem die aufstrebende Kulturnation den Dreischluchtenstaudamm erbaut hat, hätte ich erwartet das sie auf innovative und neue Energiegewinnungsmöglichkeiten setzen würden. Ja, zum Beispiel Wasserkraft. Oder Windkraft. Oder Solarenergie. China HAT ein paar ordentliche Wüsten für Solarenergieanlagen. Tja, eventuell wissen sie es nicht besser.
Sorry, Herr Sander, aber WIR wissen es besser. Deshalb werden AKWs bei uns ja auch abgeschaltet.

5) Was gibt es für eine Heilslösung, was führt uns aus der Misere? Wenn keine Kernkraftwerke, was rettet uns dann?
Tja, das absolute Erfolgsrezept habe ich leider auch nicht. Und ich würde schon sehr gerne auf Atomkraft verzichten, weil sie mit Uran eine endliche Ressource benötigt, hoch subventioniert ist und durch Lobby-Politik länger am Leben erhalten wurde als für uns alle gut ist.
Zudem kommt da noch das traurige Beispiel Asse und das drohende Dilemma Gorleben.
Aber ich weiß, dass wir mit Zeit, Anstrengung und Mühen genügend alternative Energien erzeugen können, um nicht länger auf Atomkraft angewiesen zu sein. Bereits jetzt ist Atomenergie hierzulande längst nicht mehr der stärkste Stromlieferant und krebst um die zwanzig Prozent rum. Den Rest schaffen wir auch noch.
Zudem sind wir hier in Norddeutschland eine der führenden Industrien auf dem Gebiet alternativer Energien. Wenn nicht wir, wer sollte es sonst schaffen?

Lieber Herr Minister für Unwelt, lassen Sie das Klima in Ruhe, es hat Ihnen nichts getan!
Kümmern Sie sich stattdessen lieber mal um Asse. Ich freue mich auf Fotos, dieSie mit Grubenhelm zeigen, während Sie sich in zweitausend Meter selbst ein Bild über den Wassereinbruch und die dadurch entstandene, hochgradig giftige und radioaktive Lauge machen. Danach bin ich bereit, Ihnen mehr Kompetenz und weniger Lobbyismus zu zu gestehen.

Wer mehr zum Thema lesen möchte, ich habe bereits einige Blogs dazu verfasst. Viel Spaß beim stöbern.

Montag, 21. Dezember 2009

7777

Okay, liebe Leser, die zehntausend bis Silvester schaffe ich wohl nicht auf Fanfiktion.de... Aber immerhin habe ich es jetzt bis zur nächsten Schnapszahl geschafft. ^^V
Siebentausendsiebenhundertsiebenundsiebzig Aufrufe habe ich heute beim einloggen verzeichnet.
Das bedeutet zwei Dinge:
1) Es ist nicht mehr weit bis zur Achttausend.
2) Seit April haben meine Romane, Kurzgeschichten, Essays und Gedichte über siebentausend Mal zum klicken und hoffentlich auch lesen verführt.

Dazu kommen einhundertundein Review, was mich besonders stolz macht. Dafür, das ich weder bei Harry Potter noch in einem anderen Klischee-Einselferkommi-Fanbereich schreibe, ist das ne ganze Menge. Und ich hoffe, es wird noch mehr. Also, liebe Leute, lest mich weiterhin. Je mehr Feedback ich bekomme, desto mehr schreibe ich auch. ^^b

Donnerstag, 17. Dezember 2009

Der WDR geht mir auf den Senkel...

Warum? Nun, vor einiger Zeit berichtete WDR.de darüber, dass in der Gas- und Ölförderung radioaktive Abfallprodukte anfallen. Das klingt dramatisch. Ist es wohl auch. Zumindest für den WDR, wenn der zwangsläufig folgende Bericht nicht ähnlich reißerische Wirkung hat wie der neuliche Fernsehfilm über das Wundermittel Regividerm.
Im Bericht, welcher eine Reportage bewirbt, geht der WDR, bzw. der verantwortliche Redakteur sehr plakativ vor. Es ist die Rede von großen Mengen radioaktiver Substanzen, die mit Öl und Erdgas gefördert werden und entsorgt werden müssen. Es handle sich dabei häufig um das Isotop Radium226, welches aufgenommen in kleinsten Mengen tödlich wirkt.
...sacken lassen. Also, lieber WDR, schäm dich. Es ist nichts dagegen zu sagen, einen Fernsehbericht mit einem Artikel zu unterstützen und zu bewerben. Aber es ist eine Persiflage auf guten Journalismus, ein derart heikles Thema ohne Fakten und Zahlen belegen, inklusive einer Legende über das Isotop (Dass es sich um ein Isotop handelt, hast du auch verschwiegen, WDR) Radium226. Ich sehe jede Menge Schlagwörter, aber nichts handfestes.

Nun ist Radium an sich tatsächlich nicht ungefährlich, vor allem weil es ein Schwermetall ist. Darüber hinaus ist es selbst schwach radioaktiv (es emissiert hauptsächlich Alpha-Strahlung). Und da sind natürlich auch noch die radioaktiv strahlenden Isotope vom Radium, wie das im Artikel erwähnte Radium226, die natürlich ebenfalls im Radium selbst vorkommen und als Isotope durch den Zerfallsprozess selbst stärker strahlen. Aber ich verwehre mich nachdrücklich dagegen, dass der liebe WDR den Eindruck erweckt, die Ölförderung würde radioaktiven Abfall produzieren. Tatsächlich entstehen diese Abfälle, wenn nach Öl und Gas gebohrt wird. Die teils radioaktiven Rückstände werden mit dem Bodenaushub der Bohrung gefördert, wenn man durch Uranhaltige Gesteinsschichten bohrt. Das Öl an sich und das Erdgas strahlen nicht selbst.
Dazu kommt freilich noch, dass die Zerfallszeit von Radium226 rund 1602 Jahre beträgt, und das ist eine lange Zeit. Allerdings sagt dies noch nichts über die Gefährlichkeit der Strahlung an sich aus. Radioaktive Industrieabfälle aus Kernkraftwerken strahlen zum Beispiel rund 50.000 Jahre. Und sie gehören zudem zu den heißen, also Wärme emissierenden Abfällen, während die Abfälle der Förderindustrie auf z.B. kernfragen.de nicht einmal eine Erwähnung oder gar eigene Rubrik wert sind. Ein Schelm, wer deshalb gleich auf die Gefährlichkeit von Radium, bzw. dessen Radioaktivität schließt (oder seines Isotops Radium226), aber der Gedanke liegt nahe. So groß kann das Problem also nicht sein, das der WDR daraus macht.
Wikipedia.de sagt zum Thema Radium unter anderem, das es lange Zeit als Heilmittel galt; das war natürlich ein Trugschluss, aber immerhin kam es nicht sofort zum Massensterben der eifrigen Heilmittel- und Heilbadnutzer.
Auch erwähnt der Wikipedia-Eintrag, dass das Isotop Radium226 in wägbaren Mengen gewonnen werden kann, d.h., es kommt in Spuren im natürlichen Radium vor.

Also, ich sehe hier immer noch keinen großen Skandal. Natürlich müssen wir mit dem Thema der radioaktiven Abfälle sensibel umgehen, natürlich brauchen wir gerade für die stark strahlenden und "heißen" radioaktiven Abfälle aus der Kernenergie endlich ein vernünftiges Konzept (wie zum Beispiel keine mehr produzieren). Was wir aber nicht brauchen ist ein Sensationsheischender Bericht über Radium226, das bei Öl- und Gasbohrungen in Spuren aus Uranhaltigem Gestein gefördert wird, der die Thematik zum Skandal aufzublähen versucht.
Bitte, lieber WDR, ich lasse mich gerne eines Besseren belehren und von der Gefährlichkeit der Öl-Industrie überzeugen. Aber leicht hast du es bei mir nicht. Zu dilettantisch und zu plakativ war der Anheizer-Artikel.
Noch mal, um sicherzugehen: Zusammen mit Uran wird Radium gefördert... Radium, in dem Radium226 nur in Spuren vorkommt. Peinlich, peinlich, daran den ganzen Bericht hoch zu ziehen. Das ist BLÖD-Zeitungsniveau, würde ich normalerweise sagen, aber die war diesmal schlau genug, NICHT auf diesen Zug aufzuspringen.
Mehr Fakten, mehr handfeste Beweise, weniger Sensationsjournalismus ohne Grundlage, bitte.

Dienstag, 15. Dezember 2009

BILD bricht das Gesetz

Was so skurril richtig klingt, hat einen ernsten Hintergrund. Bereits vor einigen Tagen und heute erneut berichtet Bildblog.de über die Regionalausgabe der BLÖD Bremen, die mal eben Horst Frehe, Sprecher für Rechtspolitik der Grünen in der Bremer Bürgerschaft den Satz in den Mund legte, er wolle den "Knast abschaffen".
Es stellte sich heraus - natürlich - dass der verantwortliche BLÖD-Redakteur René Möller nicht recherchiert und seine Zitate vollkommen aus dem Zusammenhang gerissen hat. Nebenbei diskreditierte er im gleichen Abwasch auch noch mal Professor Johannes Feest, der in verschiedenen Bundesländern als Fachmann zum Strafvollzug gehört worden ist.

Bericht Nummer eins fand ich schon sehr interessant. Bericht Nummer zwei von heute noch viel mehr, denn das Berliner Landesgericht hat BLÖD Bremen dazu verdonnert, einen Widerruf zu drucken, der dem sachlich falschen Artikel entspricht. Das bedeutet eine halbe Seite Platz und mehrere Zentimeter große Buchstaben. Das interessante an der Situation: BLÖD Bremen hat die richterliche Frist verstreichen lassen und sich damit einem Urteil der Exekutive widersetzt.
Was folgt jetzt? Geldstrafen? Noch mehr Geldstrafen und danach eine neue Frist mit der Androhung noch höherer Geldstrafen? Oder im besten Fall Erzwingungshaft für den verantwortlichen Redakteur? Fakt ist aber, dass BLÖD Bremen ungesetzlich gehandelt hat, als es sich der richterlichen Verfügung widersetzt hat. Denn für BLÖD gelten die Gesetze ja nicht so wie für Privatpersonen und andere Institutionen des öffentlichen Lebens. So werden zum Beispiel Rügen des Presserats grundsätzlich persifliert.
Mal sehen, wer den längeren Atem hat, das Berliner Landesgericht, oder BLÖD Bremen. Es wird Zeit, den roten vier Buchstaben ein für allemal die Extrawurst weg zu nehmen und Chefredakteur Kai Diekmann klar zu machen, was eine Zeitung in Deutschland darf und was nicht.
Dass sie gegenüber der Öffentlichkeit eine Pflicht der Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit und guten Recherche hat, verlange ich ja nicht mal von ihm. Wir wollen ja nicht riskieren, dass die Sonne explodiert.

Edit am 21.12.: Von mir unbemerkt berichtet Bildblog.de schon am 18., dass BLÖD Bremen dem Gerichtsentscheid gefolgt ist und sich für die unwahre Berichterstattung entschuldigt hat.
Na also, geht doch.

Sonntag, 13. Dezember 2009

Wunder gibt es immer wieder

Und manchmal erwischen sie auch den Richtigen.
Vor vier Jahren habe ich mich für die Kommunalwahlen in Niedersachsen für den Ortsrat aufstellen lassen. Ich trat damals für die SPD an, und bekam leider nicht genügend Stimmen, um Ratsmitglied zu werden.
Vier Jahre später ist einer der SPD-Ratsmitglieder wegen gesundheitlicher Schwierigkeiten zurück getreten. Und man höre und staune: ICH bin der nächste Nachrücker, nachdem mein Vormann aus beruflichen Gründen abgesagt hat!
Tja, besser spät als nie. Ich bin schon etwas mehr als zehn Jahre im Vorstand tätig; wir reißen hier nicht gerade Bäume für meinen Heimatort aus, aber es geht schon um konstruktive Arbeit in der Gemeinde. Jetzt endlich komme ich dazu, der Fraktion nicht nur mit meiner Meinung beizustehen (und meiner Hilfe bei den diversen Veranstaltungen), sondern auch mit meiner Stimme.
Okay, ich gehe nicht davon aus, das hiermit mein kometenhafter Aufstieg in der SPD beginnt. Siegmar Gabriel, Du kannst beruhigt sein.
Und ich glaube auch nicht wirklich daran, dass ich zwangsläufig hier im Ort oder in unserer Samtgemeinde die höchstmöglichen Weihen erringe. Aber ich denke, dass ich bis zu den nächsten Wahlen im September 2011 effektiv in die Ratsarbeit rein schnuppern kann, mich etwas profiliere und im bestmöglichen Sinn meiner Mitbürger arbeiten kann, ohne zum Stichwortgeber oder Ja-Sager zu verkommen. Verantwortungsbewusstsein und Bürgerinteresse werden sich die Waage halten. Und wer weiß, vielleicht liegt mir die Ratsarbeit so sehr, so das ich 2011 mit meiner Wiederwahl rechnen kann. :D

Oh, ich liebe die Demokratie. Drückt mir die nächsten anderthalb Jahre die Daumen. d^^b

Freitag, 11. Dezember 2009

(K)einmal Gewinner des Tages in BILD sein...

Oh ja, es kommt vor. Manchmal werfe ich tatsächlich einen Blick auf die BLÖD-Zeitung, und wenn ich besonders kurios bin, nehme ich sie in die Hand und drehe sie um. Heute erwartete mich eine Meldung, Notiz oder wie immer man die Rubrik Gewinner/Verlierer des Tages nennen möchte, die mir Hoffnung macht.
Unter Gewinner war diesmal Frank Schirrmacher, Herausgeber der FAZ, zu finden. Grund war sein Buch Payback, das einhundertfünfzigtausendmal verkauft wurde, und in dem er laut Psychologie-Professor Peter Kruse seinen Unwillen über das Internet in Worte fasst - unfähig, sich wirklich mit der Thematik zu beschäftigen.
"Das Internet macht das Gehirn weich!", zitiert die BLÖD Schirrmacher, lässt es aber offen, ob sie den Redakteur wegen des Verkaufserfolgs seines Buchs oder wegen dem Buch an sich zum Gewinner des Tages ernannt hat.

Die gute Nachricht dabei ist: Wenn BLÖD tatsächlich Schirrmacher folgt - entweder wegen seinen unzeitgemäßen Theorien oder aus Angst, auch die Hirne der BLÖD-Redakteure könnten weich werden - dann bleibt uns in Zukunft der unsägliche Online-Auftritt der BLÖD-Zeitung erspart. Da kann man nur hoffen und beten, dass Herr Diekmann konsequent bis zum Ende ist.
Lasst uns alle dafür die Daumen drücken. Denn es wäre immerhin ein Anfang.

Nachtrag: Gerade auf Spiegel.de gefunden. Lobo vs. Schirrmacher.
Lobo gewinnt nach technischem K.O. ^^

Donnerstag, 10. Dezember 2009

U.S.-Regierung warnt vor Schweinegrippe-Epidemie... 1976?

Richtig gelesen. Gerade bin ich über mehrere Links via Bildblog.de, FAZ.de und weltwoche.ch auf Youtube gelandet. Dort wurde Usern wie mir der Tipp gegeben, nach den Schlagwörtern "Swine Flu 1976" zu suchen.
Als Ergebnis landete ich bei einem zweiteiligen Enthüllungsbericht der CBS-Sendung 60 Minutes, die dem Propagandafeldzug folgt, der zur Impfung von 42 Millonen Amerikanern führte, sowie den dreiundvierzigtausend Amerikanern, welche die Regierung wegen Folgeschäden der Impfung verklagt.
Durchaus sehenswert, um Soll und Ist unserer Tage zu vergleichen. Außerdem unterstreicht es wieder mal, dass heiße Luft nicht gefährlich ist. Ausgelöst hatte die Geschichte damals ein Private in der Army, der aus dem Krankenbett heraus gezwungen wurde, an einem längeren Marsch teil zu nehmen. Das mit dem Krankenbett verschwiegen die offiziellen Stellen, betonten aber den "überraschenden und plötzlichen Todesfall eines jungen, gesunden Menschen".
Ein Schelm ist, der dabei Parallelen zur heutigen Zeit entdeckt.

Aber ich bin auch auf anderen Quatsch gestoßen, der sich nahtlos daran anschließt.
Ich habe dieses Jahr schon einmal erwähnt, dass ich eher ein Verfechter der Impfung bin und es sehr bedaure, dass der Impfung an sich durch die H1N1-Hysterie ein Bärendienst erwiesen wird. Prompt stoße ich auf "Lasst euch nicht impfen"-Videos. Nun, solange sie sich nur um Schweinegrippe drehen, ist alles in Ordnung. Ausgemachte Impfgegner hingegen sind mir ein Dorn im Auge.
Auch stieß ich auf ein Video, das Obama im Titel vorwarf, einen Plan entwickelt zu haben, die Bevölkerungszahlen zu senken und dafür den Schweinegrippe-Impfstoff zu missbrauchen.
Leider aber produziert eine Firma an der Rumsfeld Anteile hat, den Impfstoff. Ich bezweifle auch ernsthaft, dass Barry überhaupt Zeit hatte, sich einen solchen perfiden, hirnrissigen, abstrakten und darüber hinaus paranoiden Plan auszudenken. Das passt dann doch eher zu George "Dubia" Bush. ...Okay, da er nur eine Marionette war, zu seinen Beratern. Und da finden wir, wen wundert es, Donald Rumsfeld.

Letztendlich komme ich zu folgendem Schluss:
Risikogruppen sollten sich gegen die reguläre Grippe impfen lassen.
Wenn Du Grippe oder Schweinegrippe hattest, kuriere dich ordentlich aus, denn die große Gefahr ist nicht die Krankheit, sondern der geschwächte Kreislauf und das angegriffene Herz NACH der Infektion.
Lass dich nicht gegen Schweinegrippe impfen, vor allem nicht wenn du sie schon hast oder sie in deinem Umfeld bereits aufgetreten ist.
Ich glaube einfach nicht daran, dass Pharma-Unternehmen ihren eigenen Kundenkreis ausrotten wollen, um eine obskure Menschenreduzierungspolitik zu betreiben. Selbst bei allergrößter Skepsis rate ich, statt auf die großen Konzerne wie Roche eher auf die Medikamente europäischer mittelständischer Unternehmen zu wechseln, die es sich nicht leisten können, ihren Kundenstamm auszurotten.
Wenn sich das Schwänzchen noch nicht kringelt, ist es auch keine Schweinegrippe.

Schwulen Dieben droht die Todesstrafe beim Benzinklau?

Manch einer wird sich wundern, was für eine Überschrift ich diesmal über meinen Blog gesetzt habe. Manch einer wird sie als Quatsch abtun, auch wenn alle Aspekte in diesem Blog hinreichend erklärt werden. Aber manch einer muss dann auch einsehen, dass er die Überschrift gelesen und sich damit auseinander gesetzt hat. Zweck erfüllt. ^^V


Heute habe ich zwei Themen auf dem Herzen. Thema eins behandelt Afghanistan und den Luftangriff in Kundus. Nachdem die BLÖD gebasht hat, oder umgangssprachlich mit großen Schlagzeilen und ohne neue Fakten Druck ausgeübt hat, ist die Bundesregierung massiv eingebrochen, hat den Verteidigungsminister entlassen, einen neuen -hust- Fachmann auf den Ministerposten gehoben... Hat alles nichts genützt. Die deutsche Presselandschaft hat das Bashing aufgenommen, hackte auf der Bundeswehr herum und ließ die Publicity-süchtige Bundesregierung gefährlich wanken. Denn wenn sie sich eines nicht leisten kann, dann einen Verlust der Popularität. Dann würden Fragen auf den Tisch kommen, Forderungen der Partner-Parteien, und letztendlich das Ende der Koalition.
Was war gleich passiert? Taliban-Rebellen haben zwei Tanklaster für die Bundeswehr geklaut. Dabei wurde ein Fahrer erschossen. Was mit dem anderen passiert ist, weiß ich nicht. Auf der Flucht blieben die Taliban im schlammigen Ufer eines Flusses stecken. Gegen zwei Uhr in der Nacht, nachdem Beobachter und Kampfjets massive Bewaffnung der über hundert Personen großen Taliban-Gruppe gemeldet hatten (Panzerfäuste), entschied sich der Befehlshaber des Kundus-Camp zu einem Luftschlag. Beide Tankwagen wurden getroffen und vernichtet.
Am nächsten Tag lieferten Anwohner einen Jungen mit schweren Verbrennungen in ein örtliches Krankenhaus ein und bezeichneten ihn als Opfer des Luftangriffs. Ab hier wird es verwirrend, denn plötzlich waren mehr Zivilisten vor Ort als Taliban. Über hundert starben.
Die BLÖD hat gebasht, Regierung Merkel hat gekuscht. Drei Millionen Euro Entschädigung soll es an die Hinterbliebenen der Opfer geben.
Was, bitte? Entschädigung? Wofür? Dafür, das sie sich um zwei Uhr Nachts zwischen Taliban rum getrieben haben, in Angriffsreichweite zur Bundeswehr, welche die Taliban bekämpft? Wenn das nicht schon als eigene Dummheit gilt, dann weiß ich auch nicht.
Nun stellte sich heraus, das die Zivilisten "Benzin abzapften, um Generatoren zu betreiben oder um es zu verkaufen".
Im Sommer habe ich gesagt, dass ich nur zwei Erklärungen dafür habe, dass sich Zivilisten unter Taliban aufhielten: Entweder seien sie Kombattanten oder menschliche Schutzschilde.
Jetzt wissen wir, dass sie Benzin haben wollten. Das bringt uns zur dritten Erklärung: Es waren Diebe.
Reden wir nicht über Not und Elend in der Bevölkerung (woran die Taliban am ehesten Schuld haben), reden wir nicht über enge Versorgungslagen, reden wir nicht über Dinge, die vielleicht so oder so gerechter sind. Reden wir stattdessen über Gesetz.
Das Strafgesetz in Afghanistan ist dank Präsident Karsai und seiner Regierungsmannschaft, und abgenommen vom Parlament, die Sharia. Der alte, ehrwürdige und sehr strikte Gesetzestext aus dem Koran.
Also, ich fasse zusammen. Taliban stehlen Benzin, das für die Bundeswehr bestimmt und eventuell bereits bezahlt ist. Dabei töten sie einen Fahrer.
Mitten in der Nacht kommen gute hundert Zivilisten zu den stecken gebliebenen Lastern, um gestohlenes Benzin zu bekommen. Das macht sie m.E. ebenfalls zu Dieben. Wer, zum Henker, glaubt denn wirklich daran, dass Nachts um zwei einhundert Wohltäter auftauchen und gratis Benzin verteilen, das ihnen auch noch gehört? Die zivilen Opfer haben gewusst, in welche Gefahr sie sich begeben. Immerhin herrscht in ihrem Land ein Jahrzehntelanger Bürgerkrieg dank der Taliban. Wenn sie es nicht gewusst haben, zweifle ich am menschlichen Verstand. Von der Bundeswehr hätten sie sicherlich erwarten können, ein paar Dutzend Liter für Generatoren und dergleichen geschenkt zu bekommen, aber doch nicht von den pakistanischen Taliban. Richtig, Pakistan hat die Taliban aufgestellt, ausgerüstet und trainiert und DANACH das Land erobern lassen. Pakistans einziger militärischer Erfolg, laut dem pakistanischen Schriftsteller Tariq Ali.
Das Merkwürdige daran ist: Als Taliban, die bereits einmal einen Gottesstaat errichtet haben müssen sie eigentlich wissen, was die Sharia für Diebstahl vorsieht: Der linke Fuß und die rechte Hand werden abgeschlagen. Die Menschen, die von ihnen gratis Benzin erhielten wussten das auch. Immerhin hat ihr eigenes Parlament für die Sharia gevotet.
Diebe gehören bestraft, vielleicht nicht nach der Sharia, aber dennoch bestraft. Auf keinen Fall sollte man sie stattdessen entschädigen.
Nein, wir reden nicht über Notlagen, Notwendigkeiten und dergleichen. Die Bundeswehr ist im Gegensatz zu den Taliban vor Ort, um die Situation der Menschen zu verbessern. DAS sind Notwendigkeiten. Und die Sharia ist in diesem Fall auf der Seite der Bundeswehr.


Kommen wir zu den Schwulen. Kommen wir zu Afrika, kommen wir zu Uganda.
Als Heterosexuell orientierter Mann mit wenigen wirklichen Kontakten zu Schwulen bin ich nicht gerade ein Fachmann. Dennoch wage ich zu behaupten, das ich ein weltoffener und toleranter Mensch bin, dem das Thema Homosexuelle keine Angst macht, der unvoreingenommen und gerecht damit umgehen kann. Und genau diese Eigenschaften sind es, die mir bei dem, was gerade in dem ostafrikanischen Land vorgeht, das Bedürfnis weckt, die Hände vors Gesicht zu schlagen ob dieser Unwissenheit, Intoleranz und Ignoranz.

In Uganda ist nämlich folgendes geschehen: Der Abgeordnete David Bahati hat laut Spiegel Online einen Gesetzentwurf ins Parlament eingebracht, der die Todesstrafe für Schwule vorsieht. Natürlich nur für gleichgeschlechtliche Vergewaltigung, wenn man als HIV-Infizierter Schwuler sexuell aktiv ist, oder halt für Serientäter.
Als normaler Durchschnittsschwuler, der seinen Sexualtrieb nicht unterdrücken oder seine sexuelle Gesinnung nicht leugnen kann, riskiert man nur lebenslange Haft.
Ach ja, der Entwurf sieht natürlich auch vor, dass man als Vermieter gegen Androhung von Haftstrafen an Schwule nicht vermieten darf. Simple Begünstigung oder gar Beihilfe, wie immer die aussieht, soll nur läppische sieben Jahre Knast kosten.

Die Begründung ist haarsträubend. Es geht David Bahati nicht um die Eindämmung von HIV, sondern darum, dass "Jugendliche nicht mehr von Schwulen angeworben werden".
Nach Bahati investieren westliche Schwulenorganisationen Unsummen an ugandischen Oberstufen, um Jugendliche zu schwulen sexuellen Handlungen zu motivieren.
Der Lehrer Kisambira sagte dazu: "Eine Menge Schüler seien zu Schwulen gemacht worden."
...sacken lassen.
Tatsache ist, dass die afrikanischen Schwulen in den stark patriarchisch orientierten afrikanischen Ländern immer selbstbewusster und immer offener auftreten, ihre sexuelle Orientierung nicht länger verstecken. Und Tatsache ist, dass dies einigen Leuten ein Dorn im Auge ist, weil es an der traditionellen Rollenverteilung und damit am Patriarchat rüttelt.
Da müssen dann westliche Schwulen-Organisationen schon mal dafür her halten, um aus harmlosen Schülern "Schwule zu machen".
Der Gesetzesentwurf hat bereits internationalen Protest ausgelöst und wird es weiter tun. Andere afrikanische Länder wie Burundi, Kenia und Nigeria stoßen ins gleiche Horn und haben teilweise schon sexuelle Handlungen unter Homosexuellen unter schwere Strafe gestellt.
Tja, da bleibt nur eine Frage: Wird sich diese intolerante, an Schwachsinn grenzende Propaganda-Lüge für die Sündenbocksuche auch weiter durchsetzen und selbst liberalere Länder erfassen und geisseln, oder wird das ganze Lügengebilde, einmal ins Licht der internationalen Öffentlichkeit gezerrt, in allen genannten Ländern in sich zusammen fallen?
Die Argumente sind unsachlich, fadenscheinig und von einer nicht nachvollziehbaren, tiefen Homophobie geprägt. Ich sag's ja, da wird für innerstaatliche Probleme ein universeller Sündenbock gesucht.

Homosexuelle hat es schon immer gegeben, und wird es auch immer geben, solange es Menschen gibt. Sie haben sich diese sexuelle Orientierung nicht ausgesucht, ihre biologische Programmierung macht sie halt dazu. Ein gewisser Prozentsatz der Menschheit wird eben immer schwul sein. Und warum auch nicht? Lasst sie leben, wie sie es wünschen.
Das gleiche gilt für Afrika. Die Homosexuellen wurden hier nicht aus dem Hut gezaubert oder als Mode von westlichen Organisationen eingeführt. Es gab sie dort schon immer und wird sie auch in Zukunft dort geben. Sie "ein Jahr einsperren und ihnen sagen, sie sollen das nicht mehr tun" wäre das gleiche wie einer Gazelle zu sagen, sie solle nicht mehr laufen. Ich sehe eigentlich mehr Aufklärungsbedarf in diesem Trauerspiel. Und mit verängstigten Homophoben muss man sich halt Zeit nehmen, um sie von ihren unbegründeten Ängsten zu befreien.
Obwohl, solange in England christliche Gemeinschaften Therapien anbieten, die Schwule "heilen" können, müssen wir selbst auch noch einen langen Weg gehen.

Mr. David Bahati, wir haben ein Sprichwort in Deutschland: Wer quietscht, will geölt werden. Sind Sie eventuell selbst schwul und versuchen das zu überdecken, Mr. Bahati?

Mittwoch, 2. Dezember 2009

Atomares Regividerm entdeckt?

So, der Dezember hat noch gar nicht richtig angefangen, und schon treibt mich der innere Drang wieder zum bloggen.

Thema Nummer eins ist eine personelle Umbesetzung im Umweltministerium. Dort holt Minister Rüttgen (CDU), vorab mit Lorbeeren für seine Sachlichkeit und fachliche Qualifikation beweihräuchert, ausgerechnet einen Atomindustriemanager als Chef der Behörde für Reaktorsicherheit ins Boot. Auch wenn man Herrn Hennenhöfer NICHT unterstellen möchte, das ihn noch Loyalitäten mit der Atomindustrie und/oder seinem alten Arbeitgeber verbinden, so muss man dem Minister jedoch mindestens mangelnde Sensibilität vorwerfen. Sicher, Herr Hennenhöfer kennt die Sicherheit einiger deutscher Kernreaktoren besser als manch Mitarbeiter im Umweltministerium. Und es ist klar, das ein Greenpeace-Aktivist oder ein fanatischer Angehöriger der Anti Atomtod-Bewegung sicher ebenso polarisiert hätte. Aber hätte es ein Ingenieur, am besten vom TÜV nicht auch und vielleicht sogar besser getan? So bleibt ein schaler Beigeschmack. Immerhin ist der Mann Atomfachmann und dürfte es mit fortschreitendem Alter schwer haben, einen neuen Job zu finden... Ein Schelm, wer denkt, dass er nun eifrig daran arbeitet, auch außerhalb des Ministeriums einen sicheren Arbeitsplatz vorzufinden.

Thema Nummer zwei ist Regividerm, die vollkommen Nebenwirkungsfreie Creme gegen Psoriasis (Schuppenflechte) und Neurodermitis.
Am Anfang war der WDR. Er berichtete aufrüttelnd und polemisch über die Wundersalbe im rosa Gewand, dessen genialer Erfinder verarmt und verrückt in einem Krankenhaus in - ich glaube, der Schweiz - leben muss.
Nach dem erstaunlichen Bericht, der hunderttausenden Neurodermitis- und Psoriasis-Patienten Hoffnung gemacht hat, kam die Skepsis der Experten, die zu Recht die Faustformel aufstellten, dass alles was wirkt auch automatisch Nebenwirkungen hat. Nebenwirkungen haben muss, sonst hat es keine Eigenwirkung. Es wurden noch weitere Gründe genannt, und selbst ein Plasberg, der am Anfang seiner Sendung "Hart aber fair" noch unter dem Thema "Heilung unerwünscht" vom Wundermittel und der Heilung der Patienten sprach, musste am Ende klein beigeben und korrigierte sich selbst, dass Regividerm nur "Therapieunterstützend" sei.
Okay, eines der wichtigsten Argumente, das erklären sollte, warum der rosa Lutschbonbon nicht von der Pharmaindustrie vermarktet wurde war: Die Salbe kostet mit allen Bestandteilen höchstens zwei Euro. Das ist zu billig, damit macht sich die Pharmaindustrie die Preise für ihre anderen Medikamente kaputt. Dieses Argument hat sich ad absurdum geführt, denn für eine 100g-Tube werden fast dreißig Euro verlangt. Und die Inhaltsstoffe kosten immer noch höchstens zwei Euro.
Stirnrunzeln, nachdenken, noch mehr Stirnrunzeln.
Heute folgte ich mal wieder Bildblog.de in der Rubrik Sechs vor Neun. Dies führte mich zu einigen Meinungen und Berichten von Betroffenen zum Thema Revigiderm. Und ehrlich gesagt bin ich jetzt etwas verwirrt. Es fehlen natürlich Vergleichszahlen, aber im großen und ganzen scheint Regividerm zu wirken. In erster Linie natürlich für das Pharmaunternehmen, welches die Salbe vertreibt. Auffällig an den Meinungen ist, dass anfangs die Skeptiker und all jene zu Wort kamen, die der Salbe keine und/oder negative Wirkung bescheinigten. Danach übernahmen die Befürworter den Kommentarbereich und verteidigten ihre Wundersalbe teils vehement und als absoluten Heilsbringer.
...sacken lassen.
Normalerweise würde ich jetzt schreiben, dass jedem Menschen seine Heilung gegönnt sei. Normalerweise würde ich schreiben, dass, wenn die Salbe bei nur ein paar hundert Menschen wirkt, ihren Zweck erfüllt hat. Normalerweise würde ich mich freuen, wenn hier bei einem Patientenkreis von fünf Millionen Menschen in Deutschland einem Teil und vielleicht allen von ihnen Heilung bevorsteht. Und normalerweise würde ich schreiben, das ich als Nicht-Psoriasis- sowie Nicht-Neurodermitis-Betroffener eigentlich kein Recht habe, mich in diese Diskussion einzumischen. Normalerweise. Aber die harsche Art, wie die "geheilten" Poster in den Kommentaren des Blogs mit einem anderen User umsprangen, der eine fundierte wissenschaftliche Meinung zum Besten gab, disqualifiziert sie in meinen Augen als verlässliche Quelle. Da drängt sich mir wirklich der Verdacht auf, dass die Salbe - wie schon einige andere Produkte - (darunter, das weiß ich aus eigener Erfahrung, Abofallen im Internet betreibende Räuberfirmen) von Agenturen und Pharmamitarbeitern gehyped wird. Alleine die auffällig große Anzahl an Männern, die Psoriaris "im Genitalbereich haben" und endlich eine zuverlässige Behandlungsmethode mit Hilfe von Regividerm gefunden haben, verwundert mich. Mutig, mutig, meine Herren. Ich hätte das ums Verrecken nicht verraten.
Wie dem auch sei. NATÜRLICH wünsche ich jedem, der von Regividerm Linderung erfährt, diese Linderung. NATÜRLICH wünsche ich jedem, der von Regividerm Heilung erfährt, Heilung. ABER: Keine Wirkung ohne Nebenwirkung.
Aus persönlicher Kuriosität werde ich das Thema weiter verfolgen. Und eines weiß ich ganz genau: Die Wirksamkeit von Regividerm wird letztendlich an der Apothekenkasse entschieden. Wenn sie etwas taugt, wird sich die Creme selbst für einen kleinen Teil der Betroffenen wie geschnitten Brot verkaufen. Wenn sie nichts taugt, können die Befürworter noch so begeistert in den Blogs auftreten und das Heil von Regividerm verkünden, die Salbe wird sich nicht verkaufen. Aber einen Trost haben diese Leute ja. Selbst wenn das Pharmaunternehmen wegen Absatzproblemen die Produktion einstellt, ist das Rezept ja bekannt, und man kann sich die Salbe in der Apotheke bei einem Materialwert von fast zwei Euro zusammen mixen lassen.
Ist mir ohnehin schleierhaft, wieso der durchschnittliche Neurodermitis- und Psoriaris-Patient lieber das Fünfzehnfache für die fertige Salbe ausgibt.
Ich bin skeptisch. Und ich werde skeptischer, je euphorischer die Salbe beschrien wird. Deswegen blogge ich schließlich.
Ach, übrigens: Placebo, anyone?

Samstag, 28. November 2009

Warum Uran importieren, wenn man Trinkwasser hat?

Uff. Wie fange ich hier am besten an? Und wie verberge ich sowohl mein Entsetzen als auch meine Irritation?
Vielleicht geht es so: Trinkwasser ist in Deutschland längst nicht so ein Thema wie beispielsweise in Saudi-Arabien. Der Grund ist, wir haben einfach genügend. Das letzte Mal, das Trinkwasser rationiert wurde, erlebte ich in einem echten Supertraumsommer Mitte der Achtziger. Es ist da, und vielleicht behandeln wir Trinkwasser deshalb auch ein wenig zu verschwenderisch.
Woher kommt dieses Trinkwasser? Ein Großteil ist Regenwasser, direkt aus Flüssen entnommen, in Stauseen gespeichert, aus natürlichen Seen, auf den Inseln zieht man es vom Meerwasser, weil das Süßwasser auf dem schwereren Salzwasser schwimmt. Und natürlich kommt Trinkwasser auch aus Quellen. Quellen, tief aus dem Herzen der Erde.
Viele dieser Quellen sind die Grundlage für Mineralwasser. Reich an Bestandteilen der Anionen- und Kationen-Liste. Wertvoll in der Ernährung, mit vielen Spurenelementen versehen. Das geht sogar hin bis zu Gold, welches in manchem Wasser in kleinstmöglichen Spuren enthalten ist.
Ein Punkt ist dabei nicht so erfreulich: Wasser, das aus natürlichen Quellen gewonnen wird, nimmt auf dem Weg nach oben nicht nur Eisen, Salze und Magnesium auf, sondern ALLES. Das beinhaltet auch Substanzen wie beispielsweise Uran. Der eine oder andere mag jetzt erschrecken. Ich meine, Uran, ist das nicht dieses radioaktive Zeug, aus dem man Atombomben baut? Richtig. Aber in einem Punkt kann ich jeden Leser meines Blogs beruhigen. Uran ist NICHT radioaktiv. Uran ist einfach nur ein Schwermetall. Lediglich die Uran-Isotope sind radioaktiv, und die kommen in natürlichen Uranvorkommen selbst nur spärlich vor.

...sacken lassen.
Es gibt da eine Organisation für Verbraucher- und Lebensmittelrechte namens FOODWATCH. Sie hat sich schon damit profiliert, die Capri-Sonne als zu zuckerhaltig anzuprangern, überhöhte Uranwerte in Mineralwasser entdeckt zu haben und sich die Ernährungsampel von FROSTA zu eigen zu machen, sprich uns weis zu machen, es wäre ihre Idee gewesen.
FOODWATCH zeichnet sich durch drei Dinge aus:
1) Sie legen sich zwar mit Capri Sonne an, aber nicht mit Coca Cola, obwohl die wesentlich mehr Zucker in sehr viel weniger Flüssigkeit geben. Ich nenne das Feigheit vor dem Feind.
2) Sie nehmen einen Umstand, der Schlagzeilen verspricht und behaupten erst einmal etwas, zum Beispiel das die Radioaktiven Bestandteile in manchen Mineralwassersorten zu hoch ist. Erst später und hintenrum kommt dann heraus, das sie die gesetzlichen Grenzwerte für zu hoch halten und ihre Senkung fordern - wohlweislich ignorierend, das ihre Feststellung, die Bestandteile wären zu hoch in den beanstandeten Mineralwassern damit ad absurdum geführt wurde. Von ihnen selbst, wohlweislich. Auch vermisse ich jedes Mal eine Studie, eine Erklärung oder eine Expertenmeinung, WARUM der Grenzwert gesenkt werden soll.
3) FOODWATCH ist eine Medienhure. FOODWATCH hat keine eigenen Projekte, wärmt lieber erfolgreiche Themen anderer Organisationen auf oder bedient sich im eigenen Fundus erneut. Schlagzeilen sind ihr wichtiger als effektive Arbeit, oder die Auseinandersetzung mit wirklichen Problemen.

...sacken lassen.
FOODWATCH war wieder aktiv und hat gesagt, neunundzwanzig Wasserwerke in Deutschland würden Wasser in die Leitungen pumpen, das zu radioaktiv sei. Sie verglichen "tausende Proben" aus dreizehn der sechzehn Bundesländer. FOODWATCH erklärte, die Werte wären zu nahe am Grenzwert, und damit vor allem für Kinder gefährlich.
Was? Der Grenzwert ist gar nicht überschritten? Und ihr macht hier ne Riesenwelle?
Wie, ihr bezieht euch auf "neueste wissenschaftliche Erkenntnisse", wenn ihr schreibt, diese Werte wären vor allem für Kinder bedenklich? Als ich auf eurer Homepage war, habe ich keinen Link zu diesen "neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen" gefunden.
Ach nee, da war ja was. Ein Artikel der EFSA, in dem gesagt wird, bei "Werten von zehn Mikrogramm Urangehalt pro Liter" sei eine mögliche Schädigung von Kindern und Säuglingen nicht auszuschließen. Prompt werden in einer PDF auch dreizehn Wasserwerke genannt, welche diesen Grenzwert überschreiten. Allerdings wieder, ohne einen Link zu setzen oder die Quelle zu nennen.
Viele Was wäre wenns, viele Vielleichts, viele Nicht auszuschließens... FOODWATCH könnte mit Fakten arbeiten, tut dies aber lieber mit Schlagworten.

Was den Urangehalt in Trinkwasser angeht, so sollte man wirklich im Sinne der Verbraucher über Grenzwerte, Schadensminimierung und dergleichen reden, weil wir dies in Deutschland schon immer getan haben. Aber FOODWATCH als Quelle, als Recherchematerial oder gar ernst zu nehmender Gesprächspartner in dieser Diskussion geht ja wohl gar nicht.
Davon einmal abgesehen, ich wiederhole mich, ist Uran als Bestandteil bedenklich, weil es ein SCHWERMETALL ist...
FOODWATCH hingegen bringt immer wieder RADIOAKTIVITÄT ins Spiel und spielt, beziehungsweise spekuliert auf die Ängste der Menschen.
Ich glaube, die BLÖD sucht jederzeit dringend ein paar helle Köpfe, die mit Was wäre wenns und Fragezeichenschlagzeilen umzugehen zu verstehen. Vielleicht solltet ihr die Branche wechseln.
Liebe FOODWATCH, in meinem ersten Blog, den ich zu euch verfasst habe, schrieb ich, niemand braucht eine Trittbrettfahrende Verbraucherschutzorganisation.
Erlaubt bitte, dass ich mich korrigiere: NIEMAND braucht euch.

Freitag, 27. November 2009

Manchmal kommt man einfach zu spät...

Heute ist es mir wiederfahren. Da habe ich Tage drauf gewartet, Stunde um Stunde gewacht, und dann war es vorbei, bevor ich richtig zwinkern konnte.
Denn als ich mich heute bei Fanfiktion.de einloggte, um die aktuelle Zahl meiner Hits aufzurufen, musste ich leider zu meinem größten Bedauern feststellen, dass ich die 7000er Hürde glatt übersprungen und bereits bei 7016 Hits angekommen war. ^^ Das war gestern so noch nicht zu erahnen. Aber selbstverständlich beschwere ich mich darüber nicht. Im Gegenteil. Jetzt habe ich ernsthafte Hoffnungen, tatsächlich noch in diesem Jahr die magische 10.000er Marke zu knacken.


Aber kommen wir zu weniger erfreulichen Dingen. Kommen wir zur harschen Realität. Vor einiger Zeit habe ich einen Blog verfasst, der die beiden von NATO-Flugzeugen zerstörten Tanklastzüge in Kundus, Afghanistan, zum Thema hatte. Gestern geisterten dann Meldungen durch die Medien, die von einem riesigen Skandal sprachen, diesen Vorfall betreffend.
Moment mal, an dieser Stelle wollen wir kurz verharren und uns in Erinnerung rufen, was damals passiert ist:
Taliban-Kämpfer entführten zwei Tankwagen, die Sprit für die Bundeswehr geladen hatten. Dabei wurde einer der Fahrer ermordet. Anschließend flohen die Taliban, blieben aber mindestens mit einem Tankwagen in einem Fluss, ein paar Kilometer von der BW-Garnison entfernt, stecken. Die Taliban wurden aufgeklärt, einerseits durch einen einheimischen Informanten, andererseits durch Kampfjets der NATO. Gegen zwei Uhr morgens gab dann der zuständige Offizier der BW den Befehl für einen Luftschlag anstelle eines Kampfeinsatzes der Bundeswehr. Das Ergebnis waren zwei zerstörte Tankwagen und nahezu hundert Tote.
Am nächsten Morgen wurde ein zwölfjähriger Junge mit Brandverletzungen in einem örtlichen Krankenhaus eingeliefert, von dem erzählt wurde, er wäre beim NATO-Angriff verletzt worden. Weiterhin kursierten Gerüchte, dass die Toten in der Mehrzahl Zivilisten gewesen wären.
So weit die Faktenlage, wie ich sie noch im Kopf habe.
Und schon damals stellte ich die Frage: Was hat ein Zwölfjähriger (oder Zehnjähriger, das weiß ich gerade nicht mehr) um zwei Uhr morgens in einer Flussfurt mit lauter Taliban verloren?
Mein Fazit damals war, dass die Zivilisten entweder menschliche Schutzschilde waren... Oder keine Nonkombattanten. Dazu passten auch Aussagen der Menschen aus den umliegenden Dörfern, die meinten, es seien "nur böse Menschen" getötet worden.

Nun wird der Fall wieder aufgerollt, und der damalige Verteidigungsminister Jung steht in harscher Kritik. Normalerweise würde mich das freuen, denn CDU-Verteidigungsminister haben noch nie einen besonders guten Job gemacht. Und wenn ein CDU-Mann einen auf den Deckel kriegt, neige ich zu unreifer Schadenfreude. Aber in diesem Fall verstehe ich das Trara nicht. Es sind keine neuen Fakten auf den Tisch gekommen. Es wurden nur alte aufgewärmt. Was macht die so spektakulär, dass sogar der Inspekteur der Bundeswehr seinen Rücktritt eingereicht hat? Was ist daran so sensationell, so grausam oder so gewaltig, dass die Bundeswehrführung solche harschen Schritte zulässt? Was ist passiert, das den Fall in einem so neuen und grausamen Licht erscheinen lässt, anders als wenige Stunden nach dem Angriff?
...Der Untertitel einer Schlagzeile einer berüchtigten Boulevardzeitung, die sich für Sensationsmache, Panikmache und allgemeine Fehlinformation noch nie zu schade war. Der Untertitel lautet: "BILD berichtete."

In diesem speziellen Fall kann ich keine Schuld bei Jung sehen, den Fall an sich betreffend. Das einzige was man ihm vorwerfen kann ist seine Aussage, den Untersuchungsbericht zum Vorfall ungelesen an die NATO weiter gegeben zu haben. DAS wäre ein Grund, um ihn in Regress zu nehmen, aber doch nicht das Aufwärmen alter Fakten, mit denen ohnehin festgestellt wurde, das der Luftschlag gerechtfertigt war.
Und was das weitere angeht: Es waren NATO-Kampfjets, die den Luftschlag durchführten. Also ist hier auch die NATO in Deutungshoheit. Aber hätte es FJ Jung wirklich ein Bein gebrochen, wenigstens mal rein zu schauen? Okay, entweder lügt er dummdreist, das sich die Balken biegen. Oder er ist einfach nur dumm und hat seinen Job nicht richtig gemacht. Oder er dachte sich, für Dinge die er nicht weiß kann er nicht bestraft werden. Das würde alles gegen ihn sprechen. Nicht aber der Angriff an sich. Aber auch darüber wird sicher... BILD berichten. Schlimm genug.

Edit: Heute berichtet die Printausgabe der BLÖD stolz davon, dass aufgrund ihrer Enthüllungen Jung seinen Hut nahm.
Einmal davon abgesehen, dass ich nichts von Enthüllungen gelesen habe, und einmal davon abgesehen, dass mir Jung nicht als fähiger Politiker im Gedächtnis bleiben wird: Ist das ein Punkt auf den man stolz sein kann? BLÖD ist es.
Schlimm genug.

Mittwoch, 25. November 2009

Medial vermittelte Gerechtigkeit

Manchmal ist die Welt so wie sie sein sollte. Manchmal stimmt eben doch alles. Und manchmal schafft es sogar ein Medium wie die gedruckte BILD-Zeitung, einem das Gefühl einer höheren universellen Ordnung und tief greifenden Gerechtigkeit zu vermitteln. Na, wir wollen nicht zu viel loben, denn ich bin nicht weiter als bis zur Schlagzeile vorgedrungen und ziemlich sicher, dass Wetterbericht, Angst, Hass, Titten und künftig in Gegendarstellungen korrigierte Meldungen en Masse zu finden sind... Aber immerhin, die Schlagzeile reißt doch einiges wieder raus: Oliver Pocher hat Schweinegrippe!!!
Ja, manchmal ist das Universum im tiefen Einklang mit sich selbst, manchmal atmet es geradezu Gerechtigkeit.
Nicht, das ich was gegen ihn hätte. Ich meine, ein unlustiger Comedian zu sein ist einfach kein Verbrechen, und Harald Schmidt die Show zu versauen auch nicht.
Und außerdem ist es ungerecht, jemandem Krankheiten und andere Übel an den Hals zu wünschen, aber... In diesem Fall ist es etwas anders. Pochers aktueller Pakt mit der BLÖD, in dem er seine Leiden als Mega-Schlagzeile vermarkten lässt, wird noch hart auf ihn selbst zurückfallen. Und DAS ist ihm zu gönnen. Wer ist denn auch sonst so blöd und geht, mit blutigen Steaks behängt, in das Raubtiergehege? Oder reibt sich mit Blut ein, um im Amazonas schwimmen zu gehen? Wie ich schon sagte, ich erahne die tiefere Wahrheit des Universums.


Aber wenn ich schon mal am tippen bin: Uwe Schünemann, seines Zeichens niedersächsischer Innenminister hat tatsächlich vorgeschlagen, jugendlichen Gewalttätern teilweise die Fahrerlaubnis zu entziehen. Er hofft auf einen Synergieeffekt, weil der Führerschein diesen jungen Menschen lieber ist als die Gewalt, wenn ich es mal banal zusammenfassen darf.
...okay, DAS möchte ich bezweifeln. Führerscheinentzug als Gewalttherapie halte ich schon mal für eine Schwachsinnsidee. Um nicht zu sagen für ausgemachten Blödsinn.
Aber was mir da eigentlich mehr Sorgen macht: Gibt es eine rechtliche Grundlage, die es erlaubt, ein Kapitalverbrechen wie ein Verkehrsdelikt zu bestrafen? Sind das nicht eigentlich zwei vollkommen getrennte Bereiche? Und sollte man die nicht im Sinne ALLER Bürger auch getrennt halten, alleine schon um die Verwaltungsfluten der herumgereichten Dokumente aufzuhalten? Und was ist, wenn die Welle rückwärts läuft? Sind dann Bürger irgendwann im polizeilichen Führungszeugnis vorbestraft, weil sie in einem Jahr dreimal falsch geparkt haben?
Herr Schünemann, das kann doch so nicht richtig sein.


Edit am 26.11.: MONITOR überrascht mit einem Bericht ÜBER die H1N1 - mit überraschendem Ergebnis. Besonders die Aussage des australischen Arztes etwa ab 5.30 ist hochinteressant, wenn er sagt, dass H1N1 die saisonale Grippe verdrängt und damit zweitausend Tote verhindert hat.
H1N1, nicht Panikgeber, sondern neuer Heilsbringer? Ich bin gespannt.

Dienstag, 24. November 2009

Vorsicht mit spitzen Bleistiften in der Schule...

...man könnte unter Verdacht geraten, einen Amoklauf damit zu planen.

Vor ein paar Wochen wurde eine Jugendliche in Sankt Augustin daran gehindert, auf ihrer Schultoilette einen Brandsatz zu zünden. Sie wurde von einer Mitschülerin überrascht, verletzte diese mit einem Messer und entkam.
Die Schulleitung löste daraufhin Terroralarm aus, ließ die Schule evakuieren und nach der Täterin fahnden. Die stellte sich daraufhin gegen Mitternacht der Polizei. Die weiteren Ermittlungen inklusive der Durchsuchung ihres Zimmers förderten weitere gefährliche Materialien zutage.
Die Sachlage ist ernst. Eine Sechzehnjährige hat versucht, Teile oder gleich die ganze Schule in Brand zu stecken. Als sie überrascht wurde, verletzte sie eine Mitschülerin und floh, ohne ihre Tat auszuführen.
Psychologen bescheinigten ihr einen Hang zum Suizid, schlossen eine Fremdgefährdung jedoch aus.

...sacken lassen.
So schlimm ein Brandanschlag auch sein mag, so hochgradig die Schüler durch einen Brand in der gekachelten Mädchentoilette gefährdet worden wären, und im Anbetracht der Verletzung des Mädchens, das die Täterin überrascht hat: Warum wird dem Fall gleich das Label "Amoklauf" aufgedrückt?

Was ist ein Amoklauf? Eine oder mehrere Personen entschließen sich dazu, an einem bestimmten Ort in möglichst kurzer Zeit möglichst viele Menschen zu töten und zu verletzen.
Wenn man ganz großzügig ist, kann man einen Brandanschlag ebenfalls in diese Kategorie einordnen - und wahrscheinlich war es auch überhastet von der Schulleitung, aber zumindest nicht verkehrt, den Vorfall mit höchster Wichtigkeit zu behandeln. Immerhin wurde eine Schülerin schwer verletzt, immerhin hätte es einen Brand gegeben.
M.E. ist die weitere Vorgehensweise psychologische Behandlung der Täterin, eine Bewährungsstrafe und Sozialstunden. Die verletzte Schülerin als Nebenklägerin sollte entsprechend mit Schmerzensgeld kompensiert werden. Das wäre eine logische und konsequente weitere Vorgehensweise. Ich erwähne das auch nur der Vollständigkeit halber, bevor das Urteil gefällt wurde, und Medien wie die BLÖD beginnen, "über die zu große Milde der deutschen Justiz" zu meckern und härtere Strafen zu fordern.

Wie aber gehen die Medien damit um? Auf eine geradezu lächerliche Weise. Für sie ist der Vorfall natürlich ein Amoklauf, und die Täterin ist ihr Freiwild.
Mir bleibt das Lachen im Halse stecken, wenn ich daran denke, dass BLÖD Bilder der Täterin aus dem Gerichtssaal veröffentlichte - ungenügend anonymisiert - und BILDBLOG feststellte, das der BLÖD-Fotograf das Opfer abgelichtet hatte...
Auch dreht sich mir der Magen um, wenn das eine Medium von einem Kurzschwert als Tatwaffe berichtet, während seriöse Medien von einem Messer berichten, aber entgegen der Meldungen kurz nach der Tat darauf beharren, dem Opfer wäre ein Daumen abgetrennt worden. Während das eine Medium lächerlich sensationsheischend ist, fragt man sich bei der vermeintlich seriöseren Redaktion, ob sie einfach besser recherchiert haben, oder ebenfalls ein wenig auf den Entsetzenszug aufspringen wollten...
Im Anbetracht der Tatsache, dass die ersten Meldungen von einer Axt sprachen, behalte ich mir vor, im Bezug auf die Tatwaffe und die erlittenen Verletzungen skeptisch zu sein... Was mich nicht daran hindert, dem Opfer mein Mitgefühl auszusprechen und dem Mädchen eine vollständige Genesung zu wünschen.

...sacken lassen.
Natürlich ist das eine schlimme Sache. Wäre die Täterin erfolgreich gewesen, hätte im einfachsten Fall die Toilette gebrannt, im ungünstigsten jedoch die Schule. Potentiell gefährdet war jeder einzelne Schüler. Aber ehrlich gesagt mache ich mir darum keine großen Sorgen, wenn beim Bau der Schule die Brandschutzbestimmungen eingehalten wurden und Lehrer wie Schüler den Evakuierungsdrill beherrscht haben, bzw. das richtige Verhalten bei Feueralarm kannten.
Sorgen mache ich mir nur darum, dass dem Vorfall automatisch das Label "Amoklauf" angeheftet wurde. Ich finde, dies ist gegenüber den Opfern tatsächlicher Amokläufe hier in Deutschland oder weltweit in keinster Weise fair. Ich hasse es wirklich, wenn die Medien bewusst hypen und sachlich falsch berichten. Und all das nur für eine Schlagzeile.

Freitag, 20. November 2009

Heult doch!

Manchmal hat man solche Phasen, da muss man sich das eine oder andere einfach von der Seele reden. Einige benötigen dafür Urschreitherapie, andere die beste Freundin und ein Paket Taschentücher, wieder andere bevorzugen die Kneipentour mit "den Jungs" und ein wenig Melancholie, um das los zu werden, was auf ihnen lastet.
Ich habe einen eigenen Blog für so etwas. Und das ist sehr praktisch.

Heute möchte ich gleich mehrere Themen anschneiden. Nämlich Neo-Nazis, Anti-Lobbyisten, Kreationisten, und wer mir sonst noch so einfällt, die ihre Meinungen in die Welt posaunen und daran verzweifeln, dass sie nichts zurück kriegen - außer von denen, die ohnehin schon auf ihrer Schiene sind.

Wir fangen mit den Neo-Nazis an, die merkwürdigerweise ausgerechnet in den Bundesländern sehr stark sind, die man früher einmal mit "DDR" umschrieben hat. Ironischerweise ist dort die Linke aber auch sehr stark, doch das soll hier nicht Thema werden.
Ich beginne mit einem Blog, nämlich dem heutigen Eintrag von Bildblog.de. Dort, in der Kathegorie "6 vor 9", führt ein Link zum Blog Störungsmelder, in dem einer der Autoren, namentlich Nico Unkelbach, über die Neo-Nazi-Szene referiert, die Twitter für ihre Propaganda einspannt. Ein sehr lohnenswerter Artikel, wie ich finde. Aber die Aufmerksamkeit möchte ich auf den Kommentator Nummer fünf lenken, Meier mit Namen.
Besagter Meier klagt an: "Ja und warum werden die leute von der npd nicht eingeladen? [...] Wenn die argumente der anderen so schlagend sind, dann bitte eine live-sendung mit udo voigt, gegen leute von anderen parteien, und das dann ohne zensur! Dann wird sich ja zzeigen was ist, der bürger entscheidet."
Die Tippfehler und die schlechte Formulierung stammen übrigens von Meier, nicht von mir.
Nun, mein lieber Meier: Du hast Recht, so etwas sollte man wieder mal machen. Es passiert nämlich alle Naselang, und jedes Mal kriegen die Polit-Schergen dern NPD, DVU und REPs einen auf die Nase. Dann versuchen sie sich hinter ihrem "Argumente-Bollwerk" zu verstecken. Und ich rede nicht von rhetorischen Siegen, immerhin werden diese Leute entsprechend geschult, nein, ich rede von Siegen nach Fakten.
Also, Herr Meier, heul doch! Und hoffentlich geht Dein Wunsch in Erfüllung. Ich würde mich gerne mal wieder etwas aufregen und etwas amüsieren.

Kommen wir zu Punkt Nummer zwei: Anti-Lobbyisten.
Was ist nun das besondere an Anti-Lobbyisten, das mich dazu bringt, sie in meinem Blog zu erwähnen? Hm, dass es von ihnen zwei Sorten gibt. Einmal haben wir da die Fachleute, z.B. Journalisten, Fachautoren und Mitarbeiter von Greenpeace, die das Fachwissen haben und sich nicht davor zurückschrecken, beispielsweise die deutsche Stromwirtschaft dafür anzuklagen, dass sie in Deutschland ein illegales Kartell errichtet haben, um unsereins zwanzig Prozent mehr für den Strom aus der Tasche zu ziehen als selbst unserem teuersten Nachbarn...
Und dann gibt es jene Lobbyisten, die an den Tag treten, wenn eine rosa Wundersalbe gegen Neurodermitis und Schuppenflechte "von der Pharma-Industrie nicht vermarktet wird, weil sie eigene Produkte vom Markt verdrängen würde, da sie zu billig in der Produktion ist und - noch schlimmer - die Patienten heilen würde. Aber die Pharma-Industrie macht sich ja den eigenen Absatzmarkt nicht kaputt." Ironischerweise rutschte besagte Wundersalbe vom "Wunderheilmittel" zum "Therapieunterstützer" ab, aber das nur am Rande.
Was unterscheidet diese beiden Prototypen des Anti-Lobbyisten?
Nun, Version eins genießt meinen Respekt und meine Achtung, weil er recherchiert, Fachwissen besitzt, bis zu einem gewissen Maße selbstlos agiert und für das Gemeinwohl arbeitet.
Version zwei hingegen kommt direkt vom Stammtisch, ist erklärter Nichtwähler, weil "die ja ohnehin alle in die eigene Tasche arbeiten", stützt sich auf ungeprüfte Fakten, solange es nur gegen "die da oben" geht, und hat "natürlich schon immer gewusst, dass es nur ums große Geld geht".
Lieber Stammtisch-Anti-Lobbyist: Heul doch! Vor einiger Zeit übernahm ich ungeprüft Fakten und fand mich darin wieder, dass ich Herrn Sarrazin Dinge vorwarf, die er so gar nicht gesagt hat. Nach einer Prüfung der Fakten kam ich aber zum Schluss, dass der von der BLÖD gepuschte Bericht so nicht stimmte, und der alte Herr weder Rassist noch Idiot ist. Ich habe mich daraufhin entschuldigt, mir aber noch Spielraum gelassen. Will sagen: Ich habe recherchiert, und dieser Fehler passiert mir gewiss kein zweites Mal. Der Stammtisch-Anti-Lobbyist hingegen weiß natürlich, das die Meinung, die ihm vorgekaut wurde, die einzig richtige ist, dass die BILD eigentlich ja die BILDung ist und das alle anderen Recht haben. Und überhaupt, wozu Fakten, wenn die Welt so einfach erklärt ist?
Nicht mit mir, Leute. Und nicht in diesem Ton.

Kommen wir zu den Kreationisten, kommen wir zum eigentlichen Spaß an der Sache. Die benutzen das neue Medium Internet nämlich auch sehr, sehr gerne, und jedesmal wenn ich auf eine ihrer Seiten stoße, schlage ich mir die Hand vor den Kopf. Dann erkenne ich immer wieder, warum ich auf sie negativ reagiere... Und warum ihre Seiten UNBEDINGT online bleiben müssen, denn nicht einmal ihre Gegner können ihnen schneller Zurechnungsfähigkeit, Sachlichkeit und Faktentreue absprechen als ihre eigenen Artikel!
Zum Beispiel diese Seite, die eine direkte Verbindung zwischen Star Wars, dem teuflischen Buddhismus, Hitler und schließlich sogar Satan zieht.
Eigentlich hätte ich herzhaft lachen sollen, aber irgendwie wollte es mir nicht gelingen.
Da behauptet der Autor dieser Seite ernsthaft, dass Star Wars ein Satanskult ist. Meinetwegen. Es ist nicht das erste Mal, das jemand Fiktion nicht von Realität unterscheiden kann. Und das ist sicher nicht mein Problem. Aber der perfide Weg, wie er es beschreibt, stößt mir sauer auf.
Er [der Pageschreiber] beginnt damit, dass er darauf hinweist, dass Lucas erwähnt, die Philosophie der Jedis würde teilweise auf dem Buddhismus ruhen. Buddhismus ist ihm schon mal GANZ verdächtig, und ohne Umschweife bringt er diese Religion mit Satanismus in Verbindung. Doch jetzt kommt es erst dicke: Die Swastika, ein in Fernost weit verbreitetes Symbol für Glück, Wohlstand und Zufriedenheit, wurde einst von Adolf Hitler als Symbol für seine Nazi-Partei verwendet. Genauer gesagt hat Hitler das indische Sonnenrad für seine Propagandazwecke missbraucht und dem Glückssymbol in Deutschland und der westlichen Welt nachhaltig ein negatives Label verpasst, das es überhaupt nicht verdient hat. Aber es kommt noch kurioser. Allgemein bekannt ist, dass Hitler einen gewissen Hang zum Mystizismus hatte. Bei unserem Freund jedoch wird daraus gleich Satanismus.
Also: Star Wars=Buddhismus=Swastika=Hitler=Satan=Star Wars. Alles klar soweit?
Lieber Harry Walther: Heul doch! Eine an fadenscheinigeren Argumenten aufgezogene Assoziationskette - ach nee, Du bestehst ja sicher darauf, es seien Beweise - habe ich schon ewig lange nicht mehr gelesen. Da kommen selbst die Nazis nicht mit. Sorry, Jungs.
Star Wars=Nazis=Satanismus? Eher nicht. Kreationismus=Leuteverdummung=Müll trifft es da schon eher.

So, ein Punkt noch, dann habe ich mir wieder ordentlich Crap von der Seele geschrieben. Tja, wer einen Blog hat, braucht für kleinere Probleme keinen Seelenklempner, wie schön.
An dieser Stelle möchte ich mal eine Lanze brechen... Für meine gute Freundin Miyu-Moon, die eifrig in meinem Blog kommentiert und nahezu alle meine Arbeiten, die im Netz verfügbar sind, gelesen hat. Besagte junge Dame ist mittlerweile eine handwerklich und stiltechnisch sichere Hobby-Autorin, und hat anderen Amateuren ganz schön was zu sagen. Und sie tut es auch. Eines ihrer Hobbys ist es, wenn sie die Zeit und die Muße hat, auf Seiten wie Animexx.de Geschichten zu ihren Lieblingsthemen zu lesen und zu bewerten. Dabei kommt es auch mal vor, dass sie auf Geschichten trifft, die grammatikalisch falsch sind, Plotfehler haben, ihre Handlungsträger Out of Character beschreiben und zudem für sich in Anspruch nehmen, unfehlbar zu sein. Ihr Lieblingskommentar auf Miyu-Moons ernsthafte Verbesserungsvorschläge ist, falls sie nicht gleich alle ihre eifrig kommentierenden Einselfer-Freunde für eine Mail-Kampagne gegen Miyu aufrufen, ist: Don´t like it, don´t read it.
Ich nenne solche meist jungen Autoren bei mir Quietschkommi-Autoren. Sie schreiben meist in einem begrenzten Umfeld, erfreuen sich gleichgesinnter Fans, die ebenso schlechte Autoren sind und ziehen sich daran hoch, dass sie zwanzig oder mehr Kommentare bekommen, und das ist mehr als die anderen haben... Nur leider hat das nichts mit Qualität, Plot und Rechtschreibung zu tun. Im Gegenteil, wenn diese "Autoren" jemals ihre Nische verlassen, werden sie furchtbar auf die Schnauze fallen. Sie sind endemisch, also nur in ihrem direkten Umfeld anzutreffen, und auch nur dort lebensfähig. Das macht keinen guten Autoren aus, das macht einen schriftstellerischen Krüppel aus. Da hilft auch ein NarutoXSasuke-Plot nichts, der einhundert Mädchen begeistert kreischen lässt: Die Fehler sind da, sie werden nicht besser, und leserlicher wird es auch nicht.
Liebe Quietschkommi-Autoren: Heult doch! Don´t like it, don´t read it? Bullshit! Wenn Ihr keine Kritik wollt, dann postet die Geschichten nicht für jedermann zugänglich! Wer keine Kritik verträgt, der soll für sich alleine im stillen Kämmerlein schreiben, anstatt sich wie etliche meiner Kohais angestrengt darum zu bemühen, mit jedem Text ein wenig besser zu werden.

So, das tat gut. Dennoch, trotz all dieser Negativ-Beispiele: Die Welt ist groß und bunt, und die besten Wasserrutschen stehen in Kalifornien.

Montag, 16. November 2009

6666 - The number of Ace

Nein, ich habe keine Sechs zuviel getippt. Und, ja, es ist eine Anspielung auf den Welthit "Number of the beast" von Iron Maiden.

Regelmäßige Blog-Besucher ahnen jetzt schon, was dieser Titel zu bedeuten hat und was ich ihnen zu lesen gebe: Richtig, ich zelebriere mich wieder einmal selbst, mit der Zahl der Aufrufe meiner Geschichten auf Fanfiktion.de.
Dort habe ich heute, wie der Titel so schön sagt, Sechstausendsechshundertsechsundsechzig Hits erreicht, davon alleine sechstausend im letzten Halbjahr. Gut, gut, das liegt vielleicht auch daran, dass ich monstermäßig viele Storys dort gepostet habe - lange, kurze, Mehrteiler, Onepager und seit neuestem kurze Gedichte aus meiner Feder - ich persönlich freue mich vor allem darüber, dass das Interesse an meinen Geschichten bei den Usern von Fanfiktion.de nicht abreißt, sondern eher zunimmt. Durchschnittlich fünfundzwanzig Mal werden meine Arbeiten aufgerufen, wenn ich keine neue Geschichte poste. Und ich finde das wirklich spitze. ^^
Profi-Karriere, ich komme!


Edit: Gerade zum Thema H1N1 entdeckt, und sollte eigentlich in einen eigenen Post...
Aber egal. Ich habe vorhergesagt, dass wir DAS HIER lesen würden. Allerdings hatte ich da eher die BLÖD-Zeitung favorisiert. Tja, Leute, da ist Euch wohl jemand zuvor gekommen.

Donnerstag, 12. November 2009

Darwin wäre beinahe Pastor geworden...

...aber ich bin sicher, die Seite, die mit seinem Namen und dem nach ihm benannten Preis, den Darwin Award, arbeitet, hätte nicht seinen Gefallen gefunden. Denn jeder, der die simple Adresse Darwin-Award.com eingibt landet nicht auf der Seite mit der Prämierungen der auf dümmste Weise aus dem Genpool der Menschheit verschwundenen Menschen, sondern auf einer Hardcore-Bibelseite.
Hardcore-Bibelseite? Was ist das, werden manche fragen. Nun, das ist vielleicht nicht so einfach zu erklären. Aber ich will versuchen, es mit einem Wort zusammen zu fassen: Kreationisten!
Genau, diese besondere Gruppe Mensch, deren Glaube mir Ausschlag verursacht. Wobei es nicht ihr christlicher Glaube ist, sondern ihr irrationales Verlangen, die Bibel mit einem Sachbuch gleich zu setzen oder gleich als erklärte Wissenschaft zu etablieren.
...sacken lassen.

Durch reinen Zufall gelangte ich also auf diese Hardcore-Seite, und es war alles da, was einen fundamentalistischen Christen, der daran glaubt, dass Gott die Erde in sieben Tagen erschaffen hat (Ätsch, es waren aber nur sechs) und das bald das Armageddon droht, richtig auf Touren bringt.
Als da wäre: - Die Uhr der bevorstehenden Apokalypse, die effektvoll auf fünf vor zwölf steht.
- Der Bericht des Bibelhassers, der durch eine Predigt und Monatelange eigene Bibelforschung dazu überging festzustellen, das "alles in der Bibel wahr ist".
- Ein Auszug der schönsten Prophezeiungen über das Ende der Welt.
- Und immer besonders beliebt: Wer kein Christ ist, im Idealfall natürlich kein Mitglied dieser einen christlichen Sekte, kommt nicht ins Himmelreich. Und wo finden wir die Begründung für diese gewagte Behauptung, die zwei Milliarden Katholiken düpiert? Richtig, natürlich in der Bibel, man muss nur richtig lesen.

Das waren natürlich nicht alle Beispiele, nur das was mir nach zehn Minuten und acthzig Zeilen des Berichts unseres Konvertiten so im Gedächtnis geblieben ist. Ich möchte keinem zukünftigen Besucher den Spaß oder die Erleuchtung nehmen, etwas neues auf dieser Seite zu finden, was ihn dann amüsiert oder erleuchtet. Tja, Schwamm drüber.
Jeder, der schon einmal einen von mir zum Thema verfassten Blogeintrag gelesen hat, weiß, dass ich Kreationisten nicht mag. Die Gründe dafür sind einfach: Kreationisten verkaufen sich erst selbst für dumm, und dann versuchen sie es mit allen anderen.

Zum Beispiel mit den obigen vier fadenscheinigen Argumenten, die ich jetzt behandeln werde:
1) Der berühmte Club of Rome hat eine ähnliche Uhr. Sie stand lange Zeit auch auf fünf vor zwölf. Nach den Entspannungen zum Ende des Kalten Krieges hin wurde sie jedoch zurück gestellt. Die Christen, welche diese Seite betreiben, scheinen die einzigen zu sein, die ein nahes Ende der Welt sehen. Aber das ist wahrscheinlich ihr Job.

2) Der Bericht des Saulus zum Paulus (unser Bibel-Konvertit) ist niemals authentisch. Der Autor berichtet immer wieder darüber, dass er mehr und mehr Stellen in der Bibel gefunden hat, die "wahr" sind. Dem dummen Leser aber lässt er seine unschätzbar wertvollen Erkenntnisse, wo denn die Bibel "wahr" ist, nicht zukommen. Die sollen wohl alle selber recherchieren. Außer Schlagworten nichts gewesen. Eine Broschüre, die sein Versprechen erläutert, die Bibel sei "wahr", wurde auch nicht angeboten.
Meine Meinung: Nur Leute, die ihre Fakten nicht erklären können, erklären ihre Fakten nicht. Klingt dämlich? Ist es auch, aber nur für diese Leute.

3) Eine Wolke im Westen und ein heißer Wind aus dem Süden, so fängt eine Prophezeiung zur Apokalypse an. Hallo? So was haben die in Bayern ständig. Das nennt sich Bewölkung im Westen und Fön von den Alpen. Und Bayern steht immer noch. Da kann man nur mit dem Kopf schütteln. Das ist so ein wenig wie Nostradamus entschlüsseln: Wenn wir die Apokalypse hatten, können die Überlebenden ran gehen und ergründen, welche Wolke es aus dem Westen war, und welcher Fönwind aus dem Süden das Ende der Welt brachte. Kreationisten geizen immer mit Fakten und klaren Worten. Denn sie wissen warum.

4) Mein Lieblingspunkt ist aber der letzte: Da wird einfach munter behauptet, wer nicht zu unserer Kirche gehört, der ist kein richtiger Christ und kommt auch nicht in den Himmel.
Okay, ich habe in jungen Jahren sehr viel in der Bibel gelesen, und ich bin etwas sattelfest. Jedenfalls genug um zu wissen, dass Jesus Christus mit seinem Kreuztod die Schuld ALLER Menschen auf sich genommen hat, und das er JEDEM der ihm folgt geraten hat: Schlägt man dich auf die linke Wange, so halte auch die rechte hin. Passt das etwa dazu, dass sich eine christliche Kirche nicht nur auf Jesus beruft, sondern auch einen einmaligen, von der Bibel "untermauerten" Rettungsanspruch aufstellt? Nein, das passt natürlich hinten und vorne nicht. Im Gegenteil, nach dem ersten Drittel wird das purer Verrat am Christentum.

Ich habe nun schon einige Zeit gelebt und sehr viele Erfahrungen gemacht, gute wie schlechte. In all der Zeit habe ich oft mit dem Gedanken gespielt, meine Kirchensteuer zu sparen und auszutreten; letztendlich dachte ich mir aber immer, das es nicht auf das Geld ankommt, sondern auf den Glauben. Auch dachte ich, kann es der deutschen evangelischen Kirche nicht schaden, wenn mit mir einer mehr Mitglied ist, der Wissenschaft und Glauben auseinander halten kann.
Aber immer wenn ich die Texte von Kreationisten, religiösen Weltverschlimmerern und christlichen Pseudowissenschaftlern lese, schlackern mir die Ohren. Erlaubt mir, dass ich mich weiterhin auf diesem Wege dieser obskuren und peinlichen Konstrukte erwehre.

Ach ja, bevor ich es vergesse: Besagte Seite prognostiziert das Ende der Welt, wenn Russland und einige arabische Staaten in Israel einfallen und die USA involviert sind...
Geschickt gemacht, denn sollten sich arabische Nachbarn - aus welchen Gründen auch immer - zu einem Waffengang gleich welcher Art gegen Israel entscheiden, sind die USA natürlich automatisch involviert. Das Problem hierbei ist Russland. Putin und Konsorten haben leider keinerlei Interessen an der Region, speziell nicht an Israel, was über den christlichen Glauben hinaus gehen würde. Es dürfte also schwer sein, Russland dazu zu bewegen, Israel anzugreifen, nur damit wir unser Armageddon-Vorzeichen haben.

Und natürlich finden die Schriftrollen vom Toten Meer Erwähnung im Bekenntnis des konvertierten Bibelhassers. Aber unser neugeborener Paulus begeht natürlich einen Fehler: Er vergisst uns zu versichern, dass seine Recherche aus einer Bibel stammt, die auf Grundlage dieser Schriftrollen geschrieben ist.
Jeder, der einigermaßen über den christlichen Glauben informiert ist weiß, dass die katholische Kirche und nach ihnen jede andere Splittergruppe an der Bibel herum gedoktort hat. Wobei Luther eher wenig zensierte, während die katholische Kirche in etwa ein Drittel der Texte weg fallen ließ. Auch die Schriftrollen vom Toten Meer, egal wie authentisch sie auch sein mögen, müssen erst einmal Eingang in die Bibel finden - und das tun auch nur jene Passagen, die neu sind. Dazu müssen diese aber auch erst wieder am Papst vorbei.

Hach, manchmal liebe ich es, mich über Kreationisten aufzuregen.
In diesem Fall überwiegt aber mein Ärger, wenn ich die Perfidität sehe, mit der diese Gruppe auf Leute hofft, die nicht Google nutzen, um auf die Seiten des Darwin Awards zu gelangen.
Autsch. Ich ergehe mich in Kopfschmerzen.

Montag, 9. November 2009

Ringelt sich das Schwänzchen schon?

Schweinegrippe und kein Ende. Eigentlich sollte ich ja alle Zeitungsartikel ignorieren, die den Virus NICHT mit H1N1 oder Neue Grippe betiteln, weil alleine das schon ein Hinweis darauf ist, dass ungenau recherchiert wurde. Aber ich habe es dennoch gemacht, bin ein paar Links von Bildblog.de gefolgt und hier gelandet! Und was Frau Friederike Tinnappel von der Frankfurter Rundschau in ihrem Leitartikel hier abliefert, abgesehen davon, dass sie am Montag, dem 9.11. bereits davon spricht, das morgen der 11.11. ist, kann man wie folgt zusammenfassen: Impf-Lobbyismus.

Nicht nur, dass sie vollkommen unbekümmert ohne Zahlenbelege arbeitet, sie scheut sich auch nicht, finsterste Polemik zu verwenden. Da sind die Impfstoffe, die vor zwei Wochen noch zuverlässig ausgeliefert wurden, plötzlich "wegen Engpässe nicht mehr geliefert worden", da werden Menschen die sich gegen die Impfung entscheiden die ewigen "Ich doch nicht"-Impfgegner genannt und damit karikiert, während die anderen jene sind, "die sich ernsthaft um ihre Familien sorgen". Und mit wahrer Hingabe beschreit sie nicht nur das Ende des Impf-Engpass, sondern auch die Verfügbarkeit neuer (und wahrscheinlich verträglicherer) Impfmittel von anderen Pharmaunternehmen.
Sie schließt mit Blick auf den Karneval und die dort folgenden Menschenmassen wie folgt: "Wenn wir uns alle impfen lassen, schlagen wir der Schweinegrippe ein Schnippchen."

Sehr geehrte Frau Tinnappel, Sie haben anscheinend ein paar elementare Dinge nicht begriffen.
1) Fünfundzwanzig Millionen mögliche Immunisierungen sind für ein Volk von zweiundachtzig Millionen Menschen mehr als ausreichend.
2) Wenn von dreißigtausend oder mehr Krankheitsfällen mit H1N1 geredet wird und wir auf elf Tote kommen - wobei bei diesen Opfern das Virus nachgewiesen wurde, nicht dessen Lethalität - haben wir einen supermilden Verlauf mit etwas Husten und Schnupfen, aber keine Pandemie, die Impf-Hysterie rechtfertigt.
3) Impfgegner pochen zwar auf die Nebenwirkungen der Impfung, aber darum geht es nicht, wenn ich mich nicht impfen lasse: Ich persönlich sehe keinen SINN darin, mich gegen diesen leichten Sommerhusten impfen zu lassen. Und ich bin Asthmatiker.
4) Mit Artikeln wie Ihrem muss man die Hände über dem Kopf zusammen schlagen und Medizinern wie Robert Koch und Wissenschaftlern wie Louis Pasteur Abbitte leisten, weil die positive Arbeit, die von ihnen begonnen wurde, von Ihnen absurd gemacht wird. Absurd in der gezielten Schürung von Panik, künstlichem Impfwillen und Lobbyismus für Pharma-Unternehmen, die nun auch noch auf den vermeintlich fetten Impfmarkt drängen, der gar nicht existiert.
5) Auch die Impfgegner sorgen sich um ihre Familien, deshalb sind sie ja skeptisch.

Frau Tinnappel, Sie leisten weder der Impfung an sich, noch der Bekämpfung der Schweinegrippe einen Dienst. Ich habe vergeblich in Ihrem Artikel nach Zahlen gesucht, nach Links zu Vergleichswerten und dergleichen. Was ich gefunden habe war eine Anzeige, über der das Wort Anzeige nicht zu finden war.
Was Ihren Schlusssatz angeht: Wir können der Schweinegrippe eben KEIN Schnippchen beim Karneval schlagen, wenn wir uns jetzt alle impfen lassen. Zwar dauert der Karneval bis zum Aschermittwoch... Aber um eine Immunität nach der Impfung zu entwickeln, bedarf es im Schnitt zwei Wochen. Zu spät für den 11.11. um Elf Uhr Elf.

Bitte mehr Fakten und weniger Meinung in Ihrem nächsten Leitartikel.
Ach, und bitte, überlassen Sie unsinnige, reißerische und sachlich falsche Texte doch bitte der BLÖD-Zeitung.

Donnerstag, 5. November 2009

Internet natives aller Länder, hört auf Euch zu treffen...

...so oder ähnlich möchte ich gerne diesen Blog-Beitrag beginnen.
Diese Woche entdeckte ich auf Bildblog.de in der Rubrik "Sechs vor neun" eine Auswahl diverser im Internet verfügbarer Artikel. Einer von ihnen behandelte das Interview einer Reporterin, die sich mit einer vierzehnjährigen Gymnasiastin über das Internet, Datensicherheit und dergleichen unterhalten hat, inklusive den "Gefahren im Netz". Teilweise kam mir das Interview authentisch vor, streckenweise unrealistisch, vor allem sobald es um New Age-Dinge wie "Geld verdienen durch Urheberrechtsklagen" oder "im Internet kann man auch Monster treffen" ging.
Mit vielem war ich einverstanden manches ließ in mir den Verdacht keimen, es entweder mit einer Retorte, einer massiven Nachbearbeitung der Autorin oder einem "vorbereiteten", sprich instruierten Gesprächspartner zu tun gehabt zu haben. Letztendlich überwogen aber die positiven Aspekte, deshalb Schwamm drüber.

Denkste. Felix Schwenzel, Betreiber des Blogs Wirres.Net, hat die Fragerunde auch entdeckt, etwas modifiziert und sich mit deren Hilfe selbst interviewt. Dabei hat er die Finger auf viele Ungereimheiten gelegt, tüchtig in der Wunde gebohrt und klar gestellt, dass man auch mit einem C64 bereits im Computerzeitalter angekommen war.
Felix, das war dringend nötig. Und jetzt bin ich mir sicher, große Teile des Ursprungsinterviews waren gefaket.
Euer C64-Veteran Ace.

P.S.: Wizball, anyone?

Dienstag, 3. November 2009

Je olla, je Dollar

Und ich meine nicht Dolly Dollar, sondern die US-amerikanische Währung.
Dies ist der Auftakt zu einem kleinen Gedankenexperiment meinerseits. Alle, die mit Mathe nichts am Hut haben, sollten jetzt fix das Weite suchen. Alle anderen zücken entweder den Taschenrechner oder aktivieren das in ihr Betriebssystem eingebettete Gadget.
Die Aufgabe ist simpel: Wir schreiben das Jahr 2000. Alexander fliegt zu einem mehrtägigen Urlaub in die U.S.A. und muss dafür sein Geld umtauschen. Der freundliche Banker in seiner Volksbank-Filiale sagt ihm, dass er für einen US-Dollar Zwei Mark zwanzig berappen muss.
Alexander tauscht zweitausendzweihundert Mark in eintausend Dollar um. (Ja, ich weiß, das ist ne Menge Kies, und man fragt sich, WAS für einen Urlaub Alexander geplant hat. Ignoriert das bitte. Ich wollte nur eine glatte Zahl haben.)

Kleiner Zeitsprung in die Gegenwart: Alexander spielt wieder mit dem Gedanken an eine Amerika-Reise. Er surft durchs Web und findet auf www.finanzen.net den aktuellen Dollarkurs. Demnach kriegt er heute für einen Euro Eins Komma vier sechs Dollar. Er bezahlt für Eintausend Dollar also Sechshundertvierundachtzig Euro und dreiundneunzig Cent.

Nun schauen wir noch einmal ins Jahr 2002, dem Jahr in dem wir Kontakt aufnahmen - mit dem Euro. Die Faustregel für die Umrechnung Mark gegen Euro ist fix. Für einen Euro muss Eine Mark neun fünf fünf acht drei berappt werden.
Wenn Alexander nun seine zweitausendzweihundert Mark in Euro getauscht hätte, dann wäre das wie viel?
Richtig: Eintausendeinhundertvierundzwanzig Euro und vierundachtzig Cent.
Dieses Geld wollen wir jetzt in Dollar anlegen. Wir erinnern uns, für einen Euro kriegen wir Einen Dollar und sechsundvierzig Cent. Macht also Eintausendsechshunderzweiundvierzig Dollar und siebenundzwanzig Cent (aufgerundet).

Worauf will ich hinaus? Nun, im Jahr 2000 hat Alexander für sein Geld Eintausend Dollar bekommen.
Im Jahr 2009 hingegen bekommt er für die gleiche Summe in Euro umgerechnet sechshundertzweiundvierzig Dollar siebenundzwanzig mehr. Und das in einer Zeitspanne von nur neun Jahren.
Mein Fazit: Kein Wunder, dass die Amerikaner in einer Krise stecken, wenn ihr Geld in nur neun Jahren zwei Fünftel seines Wertes verliert.
Und: Urlaub in den USA ist für uns Europäer aus Euro-Land gerade supergünstig.

Natürlich werden jetzt die Wirtschaftsexperten auf die Barrikaden steigen, von Kaufkraftverlust reden, die Inflation anführen, von Booms und Regressionen sprechen, ansteigender und absteigender Import-Export-Leistung... Aber, meine Herren, diese Bedingungen gelten doch nicht nur für die USA, sondern auch für den Euro-Raum, oder?
Mir bleibt ein vergnügte Schmunzeln, die Hoffnung, dass ich mit einem Euro-umgetauschten Dollar genauso viel kaufen kann wie mit den Mark-umgetauschten Dollars im Jahr 2000 und die Gewissheit, das es einer Währung gerade recht gut geht: Dem Euro nämlich.

Freitag, 30. Oktober 2009

Vermischtes

Hm, wenn so eine Woche ins Land geht, dann passiert so einiges. Ich will ein paar dieser "einige" aufgreifen und mit meinen persönlichen Anmerkungen versehen.

Afghanistan: Der vom deutschen Kommando angeforderte Luftangriff auf gestohlene Tankwagen wurde nun nachträglich von der NATO sanktioniert.
Vielleicht auch deshalb, weil die örtlichen Stammesführer selbst für den Angriff sehr dankbar sind und nicht müde werden zu betonen, es seien nur "böse Menschen" gestorben.
Ich persönlich frage mich immer noch eines: Was macht ein Zivilist um zwei Uhr nachts inmitten einer Horde Taliban in einer Flussfurt? Oder deren dreißig? Scheint, wir sind nicht das einzige Land, das mit ewig Gestrigen zu kämpfen hat.

Der Bundeskanzler ist tot, es lebe der Bundeskanzler: Tja, Frau Dr. Merkel ist nun wiedergewählt. Und abgesehen von der Frage, wo ihr Doktortitel plötzlich hergepoppt ist und warum sie ihren Mann und ihren Stiefsohn für den Wahlkampf doch noch in die Kameras gezerrt hat, gibt uns ein Aspekt allen zu denken: Sie wurde nicht mit allen Stimmen der Koalition wiedergewählt. Ich sage euch, Neuwahlen in einem Jahr.

Das gleiche passierte auch in Thüringen, wo der populistische MP Althaus nach seiner Wahlniederlage entmachtet wurde. Da half ihm auch nicht die großflächige Vermarktung des Unfalls mit Todesfolge, den er verursacht hatte.
In Thüringen fehlten auch seiner Kronprinzessin Christine Lieberknecht die Stimmen der Koalition, um im ersten Wahlgang zur neuen MP gewählt zu werden. Erst im dritten Wahlgang wurde sie wiedergewählt, weil hier die einfache Mehrheit reichte. Und das ist wohl ein Zeichen dafür wie rauh der Weg sein wird, der noch vor ihr liegt. Und ich wette, die Stimmverweigerer kamen nicht einmal aus dem SPD-Teil der Koalition, sondern aus der CDU-Partie - nämlich von jenen die mit Althaus unzufrieden waren und mit Lieberknecht eine Fortsetzung seiner Politik befürchten.
Fahren Sie besser nie Ski, Frau Lieberknecht.

Schweinegrippe: Eigentlich ist es eine Riesensauerei, wie über H1N1 berichtet wird. Noch nicht ein Schwein angesteckt, geschweige denn die Schweine als Ursprung der neuen Grippe sicher bestätigt, hat sich dieser Name festgefressen. Und hier wird es schweinisch: Der Name lässt sich einfach nicht ausrotten. Die Grippe selbst leider auch nicht, denn die Impfbeteiligung ist eher mäßig. Menschen interessieren sich eben mehr für rosa Wundersalben mit an Zauberei grenzenden Heilungserfolgen als für eine herkömmliche Krankheit, die den Tod bringen kann... Aber voraussichtlich nicht wird.
Btw, noch einmal: Warum sind die Jahrgänge über sechzig gegen diese Grippe immun? Ich glaube noch immer, dass das daran liegt, dass sie vor fünfzig bis siebzig Jahren einen identischen Erreger hatten und deshalb eine Immunität aufgebaut haben. Diesem Aspekt nachzuforschen wäre sicherlich interessant.
Und wenngleich ich die Impfung gegen H1N1 sinnlos, ich meine skeptisch betrachte, bin ich doch dafür, dass die Risikogruppen (chronisch Kranke, Schwangere, Rentner) zur Impfung gegen die saisonale Grippe gehen. Die fordert im Schnitt fünf- bis zehntausend Tote in Deutschland, also mehr als die Schweinegrippe weltweit geschafft hat.

Fanfiktion.de: Kaum zu glauben, aber wahr, ich habe tatsächlich mittlerweile sechstausend Aufrufe erfahren. Meine Geschichten sind beliebt wie nie. Allerdings bin ich von einem Rowlings-Hype weiter entfernt als der Mond von der Sonne. ^^°
Dennoch, die Zahl derer, denen mein Name als Autor ein Begriff ist, wächst ständig. Und vielleicht verkaufe ich dann ja endlich mal ein Buch. Aktuell steht "Für den Kaiser" vor dem Abschluss. Mal sehen, was daraus wird. Freiwillige, die eines kaufen würden, habe ich schon. ^^

In eigener Sache: Und das ist mir wirklich ein Anliegen... Leute, redet mit mir. Schreibt mir. Postet Antworten in meinem Blog. Ich weiß, dass einige meiner Fans hier mitlesen, und das etliche durch die Suchmaschinen auf mich stoßen, von denen der eine oder andere auch ein zweites mal rein schaut. Ich weiß, posten ist hier schwierig, geradezu komplex. Aber habe ich ein wenig Feedback nicht verdient, egal ob positiv oder negativ?