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Donnerstag, 18. November 2010

Zwischen Merkel und ADAC

Kreative, sprich leicht verrückte Titel sollten meine Leser ja mittlerweile gewohnt sein. In diesem Fall bezieht er sich auf die CDU-Tagung, die gerade erst zu Ende gegangen ist - und den unglücklichen Umstand, dass ich gestern mit meinem Wagen liegen geblieben bin.

Doch der Reihenfolge nach: Wir erinnern uns alle. Powermutti Merkel hat sich mit ihrem zweitschlechtesten Ergebnis vom Parteitag der CDU wiederwählen lassen - immerhin knapp über neunzig Prozent - und die Partei auf ihr Programm eingeschworen. Recht holprig war es, finde ich. Und das, was ich von den Ergebnissen mitbekommen habe, lässt mich fragen, ob diese Partei überhaupt noch eine Volkspartei ist. Aber Schwamm drüber. Das interessiert heute ja schon wieder keinen... Weil ein befreundeter Geheimdienst Deutschland darüber informiert hat, dass im November unmittelbar Anschläge von Terroristen bevorstehen! Unglaublich, oder? Anfang der Woche hat die CDU-Spitze noch Steuererleichterungen für Reiche durchgedrückt, und heute stehen bereits Polizisten mit halbautomatischen Waffen vor Bahnhöfen. So als wenn ein Attentäter, der an einem öffentlichen "weichen" Ziel eine Bombe platzieren will, damit hausieren gehen würde. Oder sich vom Anblick eines Polizisten abschrecken lassen würde. Seien wir mal ehrlich, alles was die Polizei in dem Fall tun kann, bei einem vagen Terrorverdacht ohne konkrete Hinweise auf Personen, das ist alle Männer arabischer Herkunft böse anzugucken, Kugelfang zu spielen oder "hinterher" schnell genug da zu sein, um das Attentatsgelände abzusperren.
Ich will jetzt nicht unken. Aber es erinnert mich doch sehr an die Szene letztes Jahr kurz vor der Wahl, als ein arabisch aussehender Mann in gutem Deutsch gedroht hat, wir "müssten die Konsequenzen tragen, wenn wir in Deutschland die Falschen wählen". Jetzt, ein Jahr später, kommt der Terroralarm praktisch sofort nach dem CDU-Pateitag. Wie praktisch für die CDU, weil man "ihr ja den Kampf gegen den Terror eher zutraut".
Auch wenn es zynisch klingt, warten wir mal auf den ersten Anschlag. Eventuell.

Punkt zwei meines Titels ist ein sehr persönlicher Aspekt.
Ich fahre seit einer kleinen Ewigkeit Golf III. Ich bin recht zufrieden. Er ist sehr zuverlässig, robust, rostet fast nicht, und Verschleißteile muss ich eher selten ersetzen. Leider hat er eine Macke, die viele Golfs haben. Er geht während der Fahrt einfach aus. Punkt. Aber er springt wieder an.
Gestern Abend, in absoluter Finsternis, mitten auf einem Bergrücken auf der B3, da ging er mir wieder aus. Und ließ sich nicht mehr starten. Übel. Richtig übel.
Also habe ich Warnblinker gesetzt, das Warndreieck aufgestellt, die Tatsache verflucht, dass ich die Warnweste nicht gefunden habe, und meinen Bruder raus geklingelt. Leider hatte ich die verdammte Abschlepp-Öse nicht im Wagen. ^^°
Also den ADAC angerufen. Der kam für mich in Rekordzeit aus Hildesheim herbei geflogen.
Zuvor habe ich aber etwas Merkwürdiges erlebt. Ich saß schon vierzig Minuten im Wagen, war schon von fast einhundert Autos passiert worden, als plötzlich jemand auf der Gegenspur hielt und mir seine Hilfe anbot. Recht hartnäckig, bis er mich davon überzeugt hatte, dass mein Wagen sich auf dem Grünstreifen dreißig Meter weiter besser machte und vom nachfolgenden Verkehr nicht mehr gefährdet sei, als hier mitten auf der Straße neben der Leitplanke. Gesagt, getan, wir schoben meinen Wagen da hin, und mein unbekannter Helfer verschwand. Der erste Fahrer von fast einhundert, der überhaupt einmal nachgefragt hat. Danke dafür. Die Erfahrung hat auf jeden Fall gut getan.
Dann war auch schon der ADAC da, und ich wusste wieder, warum ich monatlich meine Beiträge zahle - genau für Fälle wie diesen. Der freundlich ADAC-Partner diagnostizierte Batterie - zu alt, das Mistding - lud sie auf, und ich konnte meine Fahrt fortsetzen.
Heute morgen habe ich die Batterie tauschen lassen. Aber ich wette, mein Wagen geht immer noch aus, ab und zu. Hoffentlich startet er aber auch wieder.
Falls nicht, habe ich mein Handy ab sofort immer dabei, meine ADAC-Karte... Oder hoffe auf so freundliche Menschen wie den Herrn von gestern Abend.
Beim nächsten Mal, wenn ich einem Warnblinklicht begegne, werde ich mir definitiv die Zeit nehmen und fragen, ob ich helfen kann. Zumindest das habe ich gelernt.

2 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

Die ADAC-Karte ist nicht so wichtig wie die Abschleppöse^^

Ace Kaiser hat gesagt…

Da gebe ich Dir Recht. Aber wäre es aufs Äußerste gegangen, hätte der gute Mann ein Sortiment von Ösen dabei gehabt. ^^V