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Mittwoch, 7. August 2013

Die Legende der Mordenai - Hintergründe 1: Die Brücke nach Atum

So, es ist fast soweit. Der erste Happen der Legende der Mordenai mit über 125.000 Anschlägen ist fertig, der Kurs steht, Ace ist beim Amazon-eBook-Projekt angemeldet, der Text ist Korrekturgelesen. Der Weg steht fest: Einen Tag in dieser Woche, voraussichtlich Sonntag, steht es gratis zum Download zur Verfügung, danach kostet es einen Euro. Im ein-, bis zweimonatigen Abstand kommt es zu weiteren Updates in dieser Größenordnung. Sobald das Buch eine angemessene Größe erreicht hat, werde ich den Preis raufsetzen. Definitiv. Aber ich werde auch eine Menge Lesestoff anbieten, da alle Updates einen ähnlichen Umfang haben werden (rund dreißig Seiten, Times New Roman 12). Und sobald ich einen logischen Abschluss gefunden habe, werde ich die Geschichte in einem neuen Buch fortsetzen. Je nach Erfolg des ersten Buchs werde ich dieses dann auch als Print on Demand konvertieren. Es liegt an Euch und Eurem Interesse, liebe Leser. Ich persönlich fände es ja schön, wenn es so erfolgreich wird, dass ich nur noch schreiben muss - dann könnte ich auch mehr Zeit in meine anderen Projekte stecken... *seufz* Träumen wird man noch dürfen.

Auf meinen Blog werde ich unter obigem Titel mit durchlaufender Nummerierung Daten, Fakten, Hintergründe, Geschichte, Geographie und einiges mehr als Appetitanregende Happen servieren, so wie ich es auch schon auf Fanfiktion.de betreibe. Weitere Texte werden folgen.
Und ja, der eine oder andere wird jetzt denken: Aber Ace, Du wolltest doch nicht auf Amazon veröffentlichen, wegen der Arbeitsbedigungen und so. Richtig. Leider kommt man um Amazon aber nicht herum, wenn man in Deutschland ein breites Publikum erreichen will. Und letztendlich war der Bericht hoffnungslos überzeichnet. Außerdem werte ich die Streiks der Amazon-Beschäftigten als gute Zeichen. Probieren wir es halt miteinander. *seufz*
Viel Spaß mit dem ersten Geschichts-Fakt, und spart nicht mit Kritik, Lob und Fragen. ^^V


Die Brücke. Ein Meisterwerk der Ingenieurskunst und der magischen Fähigkeiten von acht Generationen an Absolventen der Llaifairr-Schule. Alleine, dass sie in nur acht Jahren erbaut worden war, hätte sie berühmt gemacht, hier genauso wie in allen anderen Ländern der weiten Gestade von Pentranok. Aber das war noch nicht alles. Denn sie führte ausgerechnet von Otaranaban über die Barink-See bis hin zur verfluchten Insel Atum. Und sie stand ungerührt wie ein Fels seit fast vierhundert Jahren unverrückbar im Wasser. Das war erstaunlich, denn die Barink-See war das verfluchteste, gefährlichste, widerlichste, mit dem abnormalsten Leben erfüllteste Gewässer im ganzen Weltenrund, nicht nur hier in Petranok, sondern auf ganz Illivium, auf allen drei Kontinenten und allen fünf großen Inseln. Man erzählte sich, die widerlichen Geschöpfe, die die Barink-See bewohnten, wären vor zweitausend Jahren von Kalingor erschaffen worden, jenem großen Verräter an der Zivilisation, dem es beinahe gelungen war, die Kalinks und die Ersten auszulöschen. Als er, geschlagen von den vereinigten Heeren der Kalinks und der Ersten, mit seinen restlichen Getreuen fliehen musste, war Atum sein Ziel, eine Binneninsel mitten im Kontinent. Um sich vor seinen Verfolgern zu schützen, hatte er dort bereits vor dem Krieg eine Bastion errichtet, die ihm Zuflucht sein sollte, und zehntausende der schrecklichsten magischen Kreaturen lebten in seinen Gewässern, um es jedem Schiff unmöglich zu machen, die See zu passieren. Leider ließen die tumben Geschöpfe auch Kalingor nicht passieren. Er und sein Heer wurden ersäuft, erschlagen oder gefressen. Oder alles auf einmal. Keiner von ihnen sah die Insel oder die Festung jemals wieder, geschweige denn, dass er sie je betrat. Nur hieß es, der große Verräter selbst hätte fliehen können und wandere nun durch die Welt, geschlagen mit dem Fluch der Unsterblichkeit, allein, all seiner Macht beraubt. Dies, so erzählt man sich, brachte Frieden nach Pentranok, für wundervolle zweihundert Jahre.



Dann erhob sich neuer Händel, als die Minki vom Nachbarkontinent Kavill übersetzten und hier auf Pentranok ein neues Leben beginnen wollten, denn das Land war weit und leer, und die wenigen überlebenden Stämme der Ersten und der Kalinks konnten nicht einmal ein Tausendstel besiedeln, geschweige denn bewirtschaften. So breiteten sich die Minki aus. Aber es zog sie nicht in die freien Lande, sondern in jene, die von den Kalink und den Ersten bewohnt wurden. Und obwohl kein Heer, kein Feldzug und kein Wandertross je einer Schlachtgruppe der Kalink oder der Ersten gewachsen gewesen war, gaben sie sich störrisch, bis sie besiegt und unterworfen waren. Denn die Kämpfe zweihundert Jahre zuvor waren in ihren Reihen nicht vergessen, und im Gegensatz zu den Minki lebten Kalink und Erste lange genug, sodass etliche erfahrene Krieger aus diesen Kämpfen noch in ihren Heeren dienten. So wurden die Minki unterworfen. Fünfhundert Jahre nach ihnen kamen die Heuresen, die von der großen Insel Bolamour herübersetzten, die, übervölkert, nicht mehr genügend Lebensraum bot, woraufhin auch sie die freien Lande des großen Kontinents Pentranoks betraten und zu unterwerfen trachteten.

Sie gerieten zuerst in Konflikt mit den Minki, mit denen sie das Blut teilten und versuchten, sie zu versklaven und ihr Land zu nehmen. Daraufhin baten die zwölf Stämme ihre Herren, die Ersten, um ihre Hilfe, ignorierten aber die Kalink. Die Ersten stellten ihr Heer auf, zogen aus und unterwarfen die Heuresen.

Den Heuresen folgten die Alink, die nun, eintausend Jahre nach Kalingors Verrat, versuchten, vom großen Kontinent Aathom im fremden Land Fuß zu fassen. Auch sie versuchten, das neue Land und deren Bewohner zu versklaven und diesmal brauchten die Ersten nicht lange gebeten zu werden, denn die Alink beherrschten im Gegensatz zu den Minki und den Heuresen Magie auf einer höheren Ebene. Sie waren auf einem hohen kulturellen und militärischen Niveau und stellten eine echte Gefahr da, nicht nur für die Ersten selbst, sondern auch für die anderen Völker des Kontinents. Darum baten die Ersten die Kalink, ihnen beizustehen. Und die, die im Kampf gegen die Heuresen nicht gefragt worden waren, folgten dem Ruf der Ersten. Ihnen wurde jedoch im Zusatz zu ihrer selbstlosen Waffenhilfe ein furchtbarer Preis abverlangt: Die Ersten übergaben ihnen nach achtzig Jahren des Krieges gegen die Alink die Kontrolle über alle unterworfenen Völker. Über Alink, über Heuresen und über Minki, wobei die beiden letzteren Heere entsandt hatten, um ihren Herren beizustehen und deren Kriegskünste zu erlernen. Das war wohl durchdachte Taktik gewesen, denn den Ersten war nie daran gelegen, die Leben ihrer Helfer zu verschwenden, deshalb lehrten sie ihre Vasallen gut. Und damit hinterließen sie den Kalink ein schweres Erbe, denn militärisch unterschied die beiden Völker und ihre Heere nicht viel von den Ersten, sah man von der Langlebigkeit einmal ab, die allen Ersten zu eigen war.

Die Kalink, aus deren Reihen einst der Verräter gekommen war, nahmen an, bürdeten die große Last auf ihre breiten Schultern und wurden die Herren von ganz Pentranok. Sie wurden die Oberherren über alle zwölf Stämme der Minki, über die achtzehn Königreiche und neun Republiken der Heuresen und über die fünfzehn Enklaven der Alink. Sie wurden die uneingeschränkten Herren und höheren Ordnungsmächte auf dem ganzen Kontinent. Sie stellten den ersten Großkönig, Kanir den Großen, der als Nachfahre eines Halbbruders Kalingors galt. Aber niemand konnte an seiner Lauterkeit zweifeln, an seinem Bemühen, für alle das beste Leben zu ermöglichen. Jedoch auch nicht an seiner jähzornigen Natur, die all jene erlebten, die es wagten, gegen ihn zu intrigieren, ihn zu betrügen oder gar zu verraten.

Dennoch, für sechshundert lange Jahre brachte seine Regentschaft Ehre, Wohlstand, Ruhm, Fortschritt, Zivilisation. Der Städtebau blühte, die Handelsstraßen wurden gebaut, das Rad erfunden. Handelsniederlassungen wurden auf Aathom und Kavill erbaut, mächtige Festungen, sicher genug, um gegen jedwelche Kriegslust der Alink und Minki gefeit zu sein, die dort lebten. Doch diese lernten schnell, dass der Handel mindestens so erträglich für sie war wie die Kriegsbeute, und der Händel erstarb, aber der Handel blühte.



In dieser Zeit entschieden die Ersten, dass es nicht länger an ihnen war, das Land zu beherrschen. Die Übergabe der Macht an Kanir den Großen, den mächtigsten, weisesten Mann seiner Zeit, war nur der erste Schritt gewesen. Die meisten Ersten verließen den Kontinent auf heimlichen Wegen. Man munkelte von Magie, von Elementartechnologie, von Fliegerei, mit denen viele Stämme der Ersten einfach verschwanden. Einige aber blieben, nicht mehr als vielleicht vierzigtausend Köpfe, aufgeteilt in drei große Clans: Die Hattap, die Eniki, die Tarotan. Sie hatten es sich zur Aufgabe gemacht, dem Großkönig und seinen Nachfolgern beizustehen. Die Hattap unterstützten den Handel und praktizierten die Religion. Die Eniki stellten die Krieger und Jäger. Und die Tarotan unterrichteten die Technik und die Magie. Gemeinsam bildeten sie die wichtigste Stütze für Kanirs Regentschaft. Doch als er starb und seine Tochter Enhid Schwert und Krone übernahm, zogen auch die letzten Ersten den Ratschluss, dass das Land auch ohne sie stabil war. Und so suchten sie einen Zufluchtsort, der sie von der Welt abgrenzte, aber nicht isolierte. Ein Land, das ihres war und sicher war, aber nicht am Ende der bekannten Welt. Und so kamen sie darauf, dass das verfluchte Land inmitten des Kontinents, Atum, ihr neues Heim sein musste. Sie errichteten dazu die Festung Otaranaban am Ufer des Barink-Sees. Sie gründeten die Llaifairr-Schule, deren einziger Zweck es war, einen Weg zu finden, auf das verfluchte Land zu gelangen, ohne die Schifffahrt an sich zu ermöglichen oder gar die Monster zu vernichten, die das Wasser von Barink unpassierbar und damit auch so sicher machten. Das Ergebnis war die Brücke. Acht Jahre lang wurde sie erbaut. Vierhundert Jahre stand sie nun schon. Seither verband sie das nunmehr prosperierende Land Atum mit dem Kontinent Pentranok, schied die Ersten ab, isolierte sie aber nicht, denn ein jeder konnte die Brücke nutzen, um in ihr Land zu gelangen.

Und so gründeten die Ersten die Stadt Bulun auf Atum und errichteten hier ihre Herrscherburg Cavaan. Sie wählten dreimal sieben Ratsherren aus jedem der drei Clans, was einundzwanzig machte. Und diese dreimal sieben erwählten Renan zu ihrem König. Renan, der ein Hattap war, hatte enge Verwandte sowohl bei den Eniki, als auch bei den Tarotan. Und vor allem war er ein umsichtiger Regent. So war auch seine erste Maßnahme, die Ersten unter einem neuen, gemeinsamen Namen zu vereinen. Er beließ den Clans ihre Eigenheiten, sorgte aber durch weise Politik und viele Ermunterungen zu überkreuzenden Heiraten, dass die Grenzen verschwammen. So erschuf er in nur achtzig Jahren ein neues Verständnis. Und so wurden die Ersten, die mit ihm auf das ehemals verfluchte Land gekommen waren, das Volk der Mordenai, benannt nach Renans Großvater mütterlicherseits, der schon vor eintausend Jahren dafür plädiert hatte, die Stämme zu vereinen.

Vierhundert Jahre lang, seit der letzte Stein der Brücke gesetzt worden war, sollten sie in Frieden leben, ihre Künste schulen, ihre Magie praktizieren, Enhid der Gerechten Berater stellen, aber auch jene, die sie den Mordenai sandte, ausbilden in ihren Künsten. So nahmen die Ersten, die geblieben waren, einen Platz ein als weise Berater im Hintergrund, unangreifbar durch die Feste Otaranaban, die das jenseitige Ende der Brücke schützte, und durch die Brücke selbst, die sich dreitausend Mannslängen, was nach heutigem Maß in etwa sechstausend Metern entsprach und nicht wirklich eine Mannslänge war, über das von Dämonen verseuchte Wasser zog und mit fünf großen Kastellen aufwartete, die selbst kleine Städte waren und die Brücke fünfmal unüberwindlicher machten.

Unangreifbar, für vierhundert Jahre, waren sie bald für viele Bürger der Vasallenvölker nur noch eine nebulöse Legende. Für die einen finstere, unbesiegbare Dämonen aus alten Sagen, für die anderen von den Göttern gesandte Lichtgestalten, die Anleitung und Rettung verhießen. Doch für sie alle waren einzig die Kalink und ihre Großkönigin Enhid real.
Hier wie versprochen der HTML-Link zum Buch.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hi Ace,

bewundere Deine Fähigkeit, Deine vielen alten Schreibprojekte fortzusetzen und gleichzeitig immer wieder neue Schreibprojekte zu starten.

Ace Kaiser hat gesagt…

Danke sehr.
Ideen müssen nun mal raus.
Und ich setze alte Sachen ehrlich gesagt schon recht schleppend fort...

Anonym hat gesagt…

Apropos schleppende Fortsetzung alter Sachen, die Fortsetzung von Full Metal Panic! begeisterte mich im Maerz.

Bei Ultimate Perry Rhodan, Hirudo und meinem Favoriten Belongo wuerde ich mich sehr ueber Fortsetzungen im Spaetsommer/Herbst freuen.

Bitte, darf das Publikum 2014 mit Thranalis Weg 2 und Guncross 2 rechnen?

Ace Kaiser hat gesagt…

Gerüchten zufolge ist Ace ein absoluter Kommie-Freak, der wider besseren Wissens bei den Stories bevorzugt Fortsetzungen schreibt, bei denen er viel Interesse sieht. ^^

Bei Full Metal Panic! ist es gerade etwas schwierig. Ich habe mich da selbst in eine Ecke geschrieben und komme da nur noch mit einer gewaltigen Materialschlacht raus... Da kaue ich immer noch drauf rum. Aber ich habe es nicht zurückgelassen.
Witzig, dass Du UPR und Belongo erwähnst. Für beides bringe ich noch diese oder nächste Woche Fortsetzungen in Größe meines üblichen Kapitels. Hirudo ist (ebenso wie Sturmtruppen in der ersten Linie) als Kurzkapitelgeschichte geplant gewesen, d.h. wenn ich am Tag für Belongo zehn bis zwölf Seiten tippe, gehen mir die fünf bis sieben für Hirudo entsprechend leichter von der Hand.

Thranalis Weg 2 ist definitiv Bestandteil des diesjährigen NaNoWriMo und wird auch wieder roh von mir eingestellt werden. Ich habe da tatsächlich ein paar tolle Ideen. ^^
Bei Guncross habe ich nur wenige Ideen. Ich sehe hier auch wenig Interesse, was ich schade finde, weil ich das Szenario unheimlich gemocht habe.

Hat das Publikum auch einen Namen, oder zumindest einen Nick, mit dem ich es ansprechen kann? ^^b

...tatsächlich hatte ich gestern noch eine Idee... ...ich weigere mich, sie anzufangen... ^^°°°